Aktionsplan Wasser
Mit dem Aktionsplan Wasser legt das VBS seine Ziele bis 2030 fest. Das VBS trägt zum Gut und Lebensmittel Wasser besonders Sorge und nimmt im Umgang mit Wasser eine Vorbildrolle ein.

Übersicht
Das VBS betreibt über 200 eigene Wasserversorgungen, davon 74 Anlagen als Trinkwasserversorgungen. Im Bereich der Abwasserentsorgung sind unzählige Entwässerungssysteme von militärischen Arealen des VBS und insgesamt 34 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zu unterhalten. Der Schutz des Wassers muss auf seinem gesamten Weg von der Gewinnung bis zur Rückführung in den natürlichen Kreislauf gewährleistet sein. Das VBS verfolgt dazu einen sorgsamen Umgang mit dem Wasser sowie einen bestmöglichen Schutz der Ressource Wasser. Hierfür wendet das VBS planerische Massnahmen an (z. B. Schutzzonen für Trinkwasserfassungen, generelle Entwässerungspläne) und erlässt auch die erforderlichen Einschränkungen für Tätigkeiten der Truppe oder verfügt die Umsetzung entsprechender Massnahmen. Ebenfalls Thema des Gewässerschutzes im VBS ist der Umgang mit wassergefährdenden Flüssigkeiten und Stoffen. Die Anlagen im Bereich der Trinkwasserversorgung (Lebensmittel) und der Abwasserentsorgung (Gewässerschutz) werden regelmässig auf Zustand und Rechtskonformität überprüft und wo notwendig Massnahmen umgesetzt.
Vision und Strategie
Das VBS hat mit seinen vielen Arealen die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz zu leisten. Es achtet dabei auf einen haushälterischen Umgang mit dem Wasser, dies auch im Hinblick auf die in Zukunft bedingt durch den Klimawandel abnehmenden Wasserreserven. Die Vision:
Das VBS trägt der Ressource und dem Lebensmittel «Wasser» Sorge.
Stossrichtungen
Die Strategie besteht aus fünf Stossrichtungen:
- Areale und Anlagen entsprechen den rechtlichen Vorgaben und dem Stand der Technik
- Sparsam mit Trinkwasser umgehen
- Versorgungssicherheit erhöhen
- Naturnahe Gewässer und Gewässerräume fördern
- Mitarbeitende des VBS und Armeeangehörige sensibilisieren
Controlling
Das VBS überprüft regelmässig den Stand der Zielerreichung und die Umsetzung der definierten Massnahmen im Aktionsplan Wasser VBS.
Ziele und Massnahmen
Abgeleitet aus der Vision und den Stossrichtungen der Strategie hat das VBS im Aktionsplan Wasser 6 Ziele definiert. Die Verwaltungseinheiten des VBS tragen jeweils mit eigenen Massnahmen zur Erfüllung der Ziele bei. Bis 2030 will das VBS die nachfolgenden Ziele und Massnahmen umsetzen:
Ziel: Die Anlagen und Areale des VBS sind rechtskonform betrieben
Alle relevanten militärischen Areale des VBS (Armeelogistikzentren, Kasernen, Waffenplätze, Schiess- und Übungsplätze, Flugplätze etc.) verfügen über einen aktuellen generellen Entwässerungsplan (GEP). Die GEP werden laufend ca. alle 10 Jahre auf ihre Aktualität überprüft und gemäss Nachführungskonzept aktualisiert. Die definierten GEP-Massnahmen werden innerhalb der gesetzten Fristen bis spätestens 2030 umgesetzt. Für militärische Areale des VBS ohne GEP werden Zustandsaufnahmen durchgeführt und die notwendigen Massnahmen (Sanierungsprojekte) eingeleitet. Die Wasserversorgungs- und Abwasserreinigungsanlagen des VBS werden periodisch überprüft, kontrolliert und überwacht. Wo nötig werden Massnahmen definiert und umgesetzt.
Massnahmen
- Trinkwasserversorgungen periodisch kontrollieren, ob diese rechtskonform betrieben werden
- Abwasserreinigungsanlagen (ARA) jährlich kontrollieren, ob diese rechtskonform betrieben werden
- Die Kontrolle der Wasserversorgungs- und Abwasserreinigungsanlagen überwachen
- Generelle Entwässerungspläne (GEP) für alle relevanten Areale des VBS erstellen und nachführen
- Bei Arealen ohne Generellen Entwässerungsplan (GEP) den Zustand erheben und Massnahmen für den gewässerschutzkonformen Betrieb definieren und umsetzen
- Ausreichendes und qualifiziertes Personal auf militärischen Anlagen einsetzen
- Anlagepflichtenhefte für alle Wasserversorgungs- und Abwasserreinigungsanlagen erstellen
Ziel: Der Trinkwasserverbrauch ist auf das Notwendige reduziert
Alle baulichen und organisatorischen Massnahmen sind ergriffen, um den Verbrauch von Trinkwasser auf das Notwendige zu reduzieren.
Massnahmen
- Präventive Massnahmen als Vorbereitung auf Trockenperioden und Engpässe treffen
- Wasserverbrauch in Anlagen und Arealen des VBS mittels gebäudetechnischer Massnahmen reduzieren und optimieren, insbesondere während Trockenperioden
- Trinkwasserverbrauch in militärischen Anlagen und Arealen des VBS durch technische, betrieblich-organisatorische und bauliche Massnahmen reduzieren
Ziel: Die Versorgung der Areale und Anlagen mit Trinkwasser ist in ausreichender Menge und guter Qualität sichergestellt
Eine sichere Trinkwasserversorgung der Anlagen des VBS ist jederzeit gewährleistet. Die lebensmittelrechtlichen Vorgaben werden eingehalten. Die Anlageverantwortlichen werden in Bezug auf einen konformen und optimierten Betrieb sensibilisiert und ausgebildet.
Massnahmen
- Ausreichendes und qualifiziertes Personal auf militärischen Arealen einsetzen
- Gewässer und Grundwasserschutzzonen auf militärischen Arealen des VBS schützen
- Grundwasserschutzzonen für VBS-eigene Trinkwasserfassungen ausscheiden
Ziel: Genügend Löschwasserreserven für die Brandbekämpfung sind vorhanden
Die Wasserversorgungsanlagen verfügen über die nötigen Löschwasserreserven und sichern so den verlangten Brandschutz. Wo ungenügend, werden die Speicherreserven (Reservoire) angepasst.
Massnahme
- Die erforderlichen Löschwasserreserven für die Brandbekämpfung sicherstellen
Ziel: Naturnahe Gewässerabschnitte bleiben erhalten oder werden im Verbund gefördert
Die Bach-, Fluss- und Seeabschnitte innerhalb von Arealen des VBS dürfen in ihrem natürlichen Verlauf nicht beeinträchtigt bzw. sollen erhalten und gefördert werden. Kantonale und kommunale Revitalisierungsprojekte, welche Areale des VBS tangieren, werden aktiv unterstützt. Wo sinnvoll, werden weitergehende Schutzmassnahmen als gesetzlich vorgeschrieben umgesetzt.
Massnahme
- Gewässer und Grundwasserschutzzonen auf Arealen des VBS mit organisatorischen Massnahmen schützen
Ziel: Mitarbeitende und Armeeangehörige sind für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser sensibilisiert
Die Mitarbeitenden des VBS und die Armeeangehörigen sind sich ihrer Verantwortung im Umgang mit der Ressource und dem Lebensmittel Wasser bewusst und werden gezielt zum Schutz der Gewässer resp. des Wassers und zur Verbesserung im haushälterischen Umgang mit Wasser sensibilisiert und geschult.
Massnahmen
- Ausbildungs- und regelmässige Weiterbildungskurse für Funktionsträger im Bereich Wasserversorgungs- und Abwasserreinigungsanlagen durchführen
- Mitarbeitende und Armeeangehörige mit Kampagnen sensibilisieren
Kosten
Für die Umsetzung der Massnahmen schätzt das VBS den Sach- und Personalaufwand auf rund 22 Millionen Franken und 32 000 Stunden bis 2030. Der Aufwand ist letztlich vom Umfang der umzusetzenden Massnahmen abhängig.
