Projekt 12 cm Mörser 16
Das Generalsekretariat VBS überprüft anhand von mehreren Kriterien regelmässig, welche Projekte als Top-Projekte des VBS gelten. Per 2025 ist das Projekt 12 cm Mörser 16 aus der Auswahl entfernt worden. Gegenüber dem Chef VBS wird regelmässig über den Fortschritt und die Herausforderungen des Projekts berichtet.
Übersicht
Indirekte Feuerunterstützung ist ein wesentliches Element, das die Armee zur Erfüllung ihrer Verteidigungsaufgabe benötigt. Verfügen eigene Truppen nicht über Bogenschusswaffen, können sie auf einem modernen Gefechtsfeld nicht mit Aussicht auf Erfolg eingesetzt werden. Sie würden durch das gegnerische Feuer permanent in Deckung gezwungen, könnten sich nicht bewegen und die Kampffähigkeit des Gegners nicht einschränken. Indirektes Feuer wird auf unterschiedliche Distanzen eingesetzt: Auf mittlere bis grosse Distanzen gelangen Rohr- und Raketenartillerie, Kampfhelikopter und Kampfflugzeuge zur Anwendung, auf kurze Distanz (bis ca. 10 km) Mörsersysteme. Letztere erlauben es, auf der mittleren taktischen Stufe (Bataillon) rasch Feuerschwergewichte – zum Beispiel auf gegnerische Truppenansammlungen oder Fahrzeuge – zu legen. Mörsergeschosse weisen eine steile Flugbahn auf. Dadurch eignen sie sich besonders gut für den Einsatz im überbauten Gelände.
Seit der altersbedingten Ausserdienststellung der 12cm-Panzerminenwerfer 64/91 im Jahre 2009 verfügen die Kampfverbände der Schweizer Armee über kein System mehr zur Sicherstellung der indirekten Feuerunterstützung auf kurze Distanz. Mit dem 12 cm Mörser 16 soll diese Fähigkeit wiedererlangt werden.
Der 12 cm Mörser 16 wird in das Integrierte Artillerie Führungs- und Feuerleitsystem INTAFF und damit in den Sensor-Nachrichten-Führung-Wirkungsverbund eingebunden. Nebst den 48 Mörsern werden geschützte Lastwagen (Logistikfahrzeuge) für den Munitionsnachschub sowie Munition beschafft.
Projektdauer
Hinweise zur Dauer
Ein allfälliger Verzug der Projekte Telekommunikation der Armee (TK A) und Integriertes Artillerie Führungs- und Feuerleitsystem (INTAFF – Version 15) könnte zusätzlich den Projektablauf beeinträchtigen. Ein sofortiger Wechsel auf eine neue Fachapplikation wäre allerdings mit zusätzlichen Risiken verbunden. Unter Berücksichtigung der genannten Risiken ist das Projekt aktuell gemäss Zeitplan auf Kurs. Durch material- und fertigungstechnisch verursachte Probleme entstanden mehrere Zeitverzögerungen. Die damit verbundenen Konventionalstrafen wurden eingefordert. Zudem führte die fehlende Kreditzuteilung im Zusammenhang mit dem Planungsüberhang zu weiteren Verzögerungen, weil über Monate keine Beauftragungen ausgelöst werden konnten. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen wurde der Projektzeitplan laufend angepasst.
Projektbeurteilung
Hinweise zur Beurteilung
Die Schiessverifikationen in Bière und auf dem Simplon wurden erfolgreich durchgeführt. Die Serie der 1. und 2. Tranche des 12cm Mörsers 16 ist in Produktion. Aufgrund fehlender Finanzzuteilungen trifft das Material für die Kommunikationslösung (TK A) für die 2. Tranche verspätet ein. Dies führt potenziell zu Verzögerungen und Mehraufwänden. Die Behebung von Bugs in der Software zur Feuerführung ist im Gange. Kritisch ist aktuell die Funktionalität der Kommunikationslösung TK A zur Datenübertragung.
Investitionen
Hinweise zu den Investitionen
Die aktuelle Planung im Umfang von 600 Mio. Franken ergeben sich aus Rüstungsprogramm 2016 + PEB (424,5 Mio. Franken) und aus zusätzlich hinzugefügten Rüstungsprogramm 2022 (175 Mio. Franken). Diese zusätzlichen 175 Mio. Franken hat das Parlament im August 2022 bewilligt, um die Beschaffung von weiteren 16 Mörser Systemen zu gewährleisten.
Weitere Informationen
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