Waffenplatz Walenstadt, Schiessplätze Paschga und See
Naturschutzgebiet
Der Waffenplatz Walenstadt besteht seit 1914 aus den beiden Schiessplätzen Paschga und See. Er wird ganzjährig für Gefechtsschiessen und simulatorunterstützte Einsatzübungen – inklusive Häuser- und Ortskampf – genutzt. Auf dem Areal gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume wie Trocken- und Feuchtwiesen, extensive Wiesen und Weiden, Hecken, Feldgehölze und Wald. Die Lebensräume beherbergen viele gefährdete und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Das Flachmoor Steinacher und das Amphibienlaichgebiet beim Schiessplatz Paschga gelten als national bedeutend. In den rund 100 Gewässern kommen sechs Amphibien-Arten und eine Vielzahl von Libellen vor. Die Wiesen und Weiden mit trockener bis feuchter Ausprägung beherbergen mehrere hundert Pflanzenarten.
Schutz und Aufwertung
Mit dem Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und -fachstellen auf dem Waffenplatz Brugg verschiedene Schutzmassnahmen um:
- Gewässer
Die Gewässer werden professionell gepflegt, unterhalten und periodisch neu erstellt. Die stark gefährdete Gelbbauchunke hat hier eines der grössten Vorkommen der Region. - Flachmoore und Feuchtwiesen
Sie werden erst im September geschnitten und nicht gedüngt. Davon profitiert u. a. die Orchidee Kleines Knabenkraut. Besonders wertvoll ist das Vorkommen von drei Tagfalterarten der Gattung Ameisenbläuling: Dunkler und Heller sowie Lungenenzian-Ameisenbläuling. - Extensive Wiesen und Weiden
Die Weiden werden nur durch die Tiere gedüngt. Vom späten ersten Schnitt der Wiesen und den bis zum nächsten Schnitt stehengelassenen Altgrasstreifen profitieren viele Pflanzen und Insekten. Diese dienen beispielsweise dem Schwarzkehlchen als Nahrung. - Trockenwiesen
Die Trockenwiesen entlang der Seez und beim See werden höchstens ein- bis zweimal jährlich gemäht. Davon profitieren viele Tagfalter und Heuschrecken wie das Blauauge oder die Schiefkopfschrecke. - Hecken und Gehölze
Diese bieten Lebensräume für verschiedene Vogelarten. In den Pachtverträgen mit den Landwirten ist deren regelmässige Pflege und eine späte Mahd entlang von Hecken verankert. - Wald
An den Hanglagen finden sich verschiedene geschützte Waldgesellschaften. Darunter ein grossflächiger Hirschzungen-Ahornwald. In totem und gut besonntem Buchenholz findet der bis 38 mm grosse Alpenbock seinen Lebensraum.








