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Schiessplatz St. Luzisteig

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Der Wanderfalke ist mit bis zu 390 km/h im Sturzflug das schnellste Lebewesen. Foto: David Külling

Naturschutzgebiet

Der Schiessplatz St. Luzisteig des Waffenplatzes Walenstadt gründet auf einem wichtigen historischen Verkehrsweg und einer Festung aus dem 15. Jahrhundert, welche als militärische Sperre diente. Heute wird das Gebiet ganzjährig für Gefechtsschiessen – inklusive Häuser- und Ortskampf – genutzt. Auf dem Areal des Schiessplatzes gibt es 65 schützenswerte Lebensräume wie nährstoffarme Magerwiesen, Extensivweiden, Heckenstrukturen, Einzelbäume, Weiher und Tümpel sowie ökologisch wertvolle Steinhaufen.

Die Lebensräume beherbergen viele Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste gefährdeter und geschützter Arten. Über 300 Pflanzenarten kommen hier vor, darunter verschiedene Orchideen, Zyklamen und Felsenmispel. Zudem konnten über 40 Brutvogelarten kartiert werden – unter anderem gelang auch die Beobachtung des Wanderfalken, des schnellsten Lebewesens. Weiter kommen auf dem Schiessplatz viele Insektenarten vor. Als Beispiel kann der Russische Bär genannt werden, der auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten aufgeführt ist.

Schiessplatz St. Luzisteig

Schutz und Aufwertung

Mit dem Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS auf dem Schiessplatz St. Luzisteig verschiedene Massnahmen um:

  • Magerwiese
    Mit der Landwirtschaft wird ein extensives Schnitt- und Düngeregime sowie spezifische Pflegemassnahmen vereinbart, womit der Erhalt einer artenreichen Wiese gesichert wird.
  • Extensivweide
    Mit der Landwirtschaft wird ein extensives Weideregime vereinbart. Dadurch werden die Naturwerte erhalten und der Erhalt und die Ausbreitung von Arten der Roten Liste gefördert – wie z. B. der Feuerlilie.
  • Hecken und Gehölze
    Mit regelmässiger Pflege werden die für Vögel und Kleintiere wertvollen Hecken und Einzelbäume (wie z. B. dieser Apfelbaum (4)) gefördert.
  • Waldränder
    Dank regelmässiger Auslichtung bieten die Waldränder vielen wärmeliebenden Blumen- und Kleintierarten Lebensraum.
  • Ruderalfläche
    Durch eine Regulierung des Schnittregimes wird eine artenreiche Ruderalfläche erhalten.
  • Problempflanzen
    Invasive gebietsfremde Arten werden konsequent bekämpft.
  • Weiher
    Dauerhaft wasserführende Weiher fördern die Amphibien und Libellen. 2011 konnte die Fortpflanzung der Erdkröte nachgewiesen werden.

Fotos