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Schiessplatz Seebodenalp

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Die für Fressfeinde giftigen Kaulquappen der standorttreuen Erdkröte schwimmen im Schwarm am liebsten mit ihren Geschwistern zusammen. Foto: David Külling

Naturschutzgebiet

Der Infanterieschiessplatz Seebodenalp an der Rigi NW-Flanke, ca. 1000 m ü. M., ist im Eigentum der Korporation Berg und Seeboden und wird seit 1956 meist während ca. 1 bis 2 Herbstwochen als Ausweichstandort für den Schiessplatz Altmatt-Rothenthurm von der Armee genutzt. Der Seeboden liegt seitlich entlang der Rigi auf der Hauptmoräne des Reussgletschers, welche dieser vor 10 000 Jahren zurückgelassen hatte. Zudem ist er Bestandteil des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Grosse Unterschiede betreffend Nährstoffniveau, Wasserhaushalt, Mikroklima, Strukturen und Nutzung ergeben auf engem Raum vielfältige und artenreiche Lebensräume.

Die Seebodenalp stellt mit ihren Feuchtgebieten, Teichen, Hecken, aber auch trockeneren Weiden eine vielfältige Landschaft dar. Während an Hangbereichen artenreiche Rinderweiden liegen, finden sich in der Ebene trittempfindliche Streuwiesen von regionaler Bedeutung. Folgende vom Aussterben bedrohten Tierarten der Roten Liste leben auf der Seebodenalp:

  • Insekten: Sumpfschrecke, Sumpfgrashüpfer und Grosse Goldschrecke
  • Amphibien: Erdkröte (Titelbild), Feuersalamander, Bergeidechse
  • Vögel: Mauersegler, Hänfling, Wacholderdrossel, Ringdrossel
  • Marderartige: Hermelin

Schiessplatz Seebodenalp

Schutz und Aufwertung

Mit dem Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS auf dem Schiessplatz Seebodenalp verschiedene Massnahmen um:

  • Halbtrockenrasen
    Zur Förderung der Pflanzenvielfalt werden Halbtrockenrasen nicht gedüngt. Davon profitieren auch Insekten wie das Grosse Heupferd und der Schwalbenschwanz.
  • Feuchtwiesen
    Durch die Verwendung von leichtem Mähgerät werden Torfmoose geschont.
  • Feuchtweiden
    Säuberungsschnitte im Herbst stärken die artenreiche Grasnarbe.
  • Problempflanzen
    Invasive Arten wie Ackerkratzdistel, Blacke, Adlerfarn und Sommerflieder werden konsequent bekämpft.

Fotos

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