Eidgenössische Jugendbefragungen ch-x: Persönliche Netzwerke der jungen Erwachsenen in der Schweiz
Bern, 18.11.2025 — Über welches Sozialkapital für ihre Berufsziele und ihren Einstieg ins Berufsleben verfügen die jungen Erwachsenen in der Schweiz? Die Rolle des persönlichen Netzwerks in der Ausbildung und beim Einstieg ins Berufsleben ist in der Schweiz bis auf den heutigen Tag noch sehr wenig erforscht worden. Die jüngste Studie der ch-x zeigt auf, inwieweit die Ressourcen sozialer Beziehungen, die aus dem persönlichen Netz junger Erwachsener hervorgehen, mit den unterschiedlichen Laufbahnen und Ausbildungszielen und dem Einstieg ins Berufsleben zusammenhängen.
Die Integration junger Menschen in identifizierbare Institutionen – Familien, Jugend- und Sportgruppen, lokale Unternehmen, Gemeinschaften und Vereine, Studienorte und anerkannte Ausbildungen – ist heutzutage nicht mehr automatisch gegeben. Daher die Aufforderung an junge Erwachsene, ihre Beziehungen zu pflegen, ihr persönliches Netzwerk auszubauen und soziales Kapital als Ressource für die Entwicklung ihrer Projekte zu generieren. Leider ist über die persönlichen Netzwerke junger Menschen, insbesondere in der Schweiz, noch immer sehr wenig bekannt. Die Ausgabe 2020/2023 der Eidgenössischen Jugendbefragungen ch-x («ch-x-Befragungen») will diese Lücke schliessen. Es wurden über 65 000 junge Schweizer Männer im Rahmen des Rekrutierungsverfahrens für die Armee oder den Zivildienst befragt sowie eine zusätzliche Stichprobe von 15 000 jungen Frauen, die ausserhalb von institutionellen Verfahren kontaktiert wurden. Diese Daten, die in ihrem Umfang und ihrer Repräsentativität neu waren, ermöglichten es, die Interaktionen zwischen Individuen und ihrem Beziehungsumfeld detailliert zu erfassen und gleichzeitig die sozioökonomischen und kulturellen Besonderheiten der regionalen Kontexte der Schweiz zu berücksichtigen. Die Analyse nutzt die quantitative Aussagekraft der ch-x-Befragungen und die Methodik der persönlichen Netzwerke, um komplexe Dynamiken zwischen persönlichen Netzwerken, sozioökonomischen Verankerungen, Lebenswegen, regionalen Kontexten, Wohlbefinden und individuellen Bestrebungen zu beleuchten.
Nachfolgend die wichtigsten Punkte der Studie, mit der eine erste Kartografie der persönlichen Netzwerke junger Erwachsener in der Schweiz aufbereitet wurde, auf die die Publikation sowie die unten angefügte ausführliche Zusammenfassung näher eingehen:
- Zentrale Rolle der Familie in den Netzwerken junger Erwachsener
- Ein hoher Anteil an isolierten jungen Erwachsenen
- Ausgewogenes Verhältnis zwischen Online- und Offline-Kontakten
- Sehr lokale oder sehr verstreute Netzwerke
- Eine Ressource, aber auch eine Quelle von Stress...
- ... die das Wohlbefinden junger Menschen und ihre beruflichen Pläne beeinflusst.
