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MedienmitteilungVeröffentlicht am 5. November 2025

Beschaffung von Ausrüstung zur elektronischen Kriegführung: Bundesrat genehmigt Beitritt zum Memorandum of Understanding SAWFISH

Bern, 05.11.2025 — Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 5. November 2025 die Teilnahme der Schweiz am Memorandum of Understanding betreffend die Beschaffung und den laufenden Support von Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung (MoU Sawfish) mit den Niederlanden und Deutschland genehmigt. Dies erlaubt es der Schweiz, sich gemeinsamen Beschaffungen anzuschliessen und vom Austausch von Informationen sowie Erfahrungen der beiden Staaten im Bereich der elektronischen Kriegführung zu profitieren.

Die Niederlande führen ein Programm zur Beschaffung taktischer Systeme für die elektronische Kriegführung (EKF) durch. Die Niederlande und Deutschland haben zur gemeinsamen Beschaffung von taktischen EKF-Systemen ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Das MoU sieht vor, dass sich dem Programm durch die Unterzeichnung einer Änderungsvereinbarung (Amendment) auch weitere Partnernationenanschliessen können. Einen solchen Anschluss beabsichtigen nun sowohl die Schweiz als auch Dänemark.

Kooperation kann auf gemeinsame Logistik und Ausbildung ausgeweitet werden

Die Teilnahme an diesem Programm ist ein Schritt in Richtung verstärkte Rüstungskooperation mit europäischen Staaten und entspricht somit auch den Zielen der Rüstungspolitischen Strategie des Bundesrates. Die Schweiz kann vom Austausch von Informationen und Erfahrungen mit den Niederlanden, Deutschland und – sofern wie geplant ebenfalls beigetreten – Dänemark im Bereich der Elektronischen Unterstützung profitieren. Zudem kann die Kooperation mit Programmvereinbarungen auf gemeinsame Beschaffung, Logistik oder Ausbildung ausgeweitet werden. Die Schweiz entscheidet dabei weiterhin frei darüber, wo und in welchem Ausmass sie sich am Programm beteiligt und welche Systeme sie letztlich beschaffen wird.

Im Falle einer gemeinsamen Beschaffung könnte die Schweiz insbesondere in den Nutzen von Skaleneffekten und günstigeren Einkaufspreisen kommen. Nicht zuletzt würde die offene und modulare Architektur der niederländischen Lösung Spielraum für die Beteiligung der Schweizer Industrie bieten. Diese könnte sich beispielsweise im Rahmen der Beschaffung von Modulen oder für Integrationsdienstleistungen für diese Module beteiligen.

Das MoU ermöglicht es der Schweiz, von Fall zu Fall zu entscheiden, an welchen Projekten sie sich beteiligen möchte. Um die Neutralität der Schweiz zu gewährleisten, sieht das Kooperationsabkommen zudem vor, dass sich die Schweiz jederzeit aus der Zusammenarbeit zurückziehen kann, wenn eines der Programmmitglieder in einen bewaffneten Konflikt verwickelt werden sollte.

Elektronische Kriegführung

Die EKF verwendet das elektromagnetische Spektrum zur Durchführung von Einsatz- und Abwehraktionen, die darauf abzielen, dieses elektromagnetische Spektrum zu kontrollieren sowie für die eigenen Bedürfnisse zu nutzen und gleichzeitig die Nutzung durch den Gegner zu verhindern. Die Ziele der EKF sind vielfältig und reichen von der Informationsgewinnung über das Stören gegnerischer Strahlungen bis hin zur eigenen «Tarnung» im elektromagnetischen Raum. Die EKF umfasst die drei Unterbereiche «Elektronischer Angriff» (EA), «Elektronischer Schutz» (EP) und «Elektronische Unterstützung» (ES).

Die EKF ist zu einem wesentlichen Element des Kampfs der verbundenen Waffen geworden. Auf taktischer Stufe verschafft sie einen entscheidenden operationellen Vorteil.