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MedienmitteilungVeröffentlicht am 5. Dezember 2025

Sport braucht Innovation – Forschung soll in Verbänden verankert werden

Bern, 05.12.2025 — Forschung, Entwicklung und Innovation spielen im Leistungs- und Spitzensport eine zentrale Rolle. Vorgaben zur Stossrichtung der Forschung erachtet der Bundesrat als nicht angebracht. Vielmehr sollen die bestehenden Gefässe weitergeführt und Forschung, Entwicklung und Innovation im Sportsystem insbesondere auf der Verbandsebene stärker verankert werden. Auch die Arbeiten zur Etablierung eines Forschungsnetzwerks werden vom Bundesrat begrüsst. Das geht aus dem Bericht «Wie können Forschung, Entwicklung und Innovation im Sport effizient institutionalisiert werden?» in Erfüllung des Postulats von Nationalrat Marcel Dobler (21.4509) hervor, den der Bundesrat in seiner Sitzung vom 5.12.2025 gutgeheissen hat.

Das Postulat fordert den Bundesrat auf, die Bedeutung von Forschung, Entwicklung und Innovation für den Leistungssport darzustellen und aufzuzeigen, wie bestehende Förderinstrumente besser genutzt werden können. Die Schweiz ist im Forschungs- und Innovationsbereich sehr kompetitiv und gibt mehr als drei Prozent des Bruttoinlandprodukts für Forschung und Entwicklung aus. Der Anteil des Sports daran ist jedoch sehr klein. Dies lässt sich in erster Linie dadurch erklären, dass der spezifische Wissensbedarf des Spitzensports kaum generalisierbare Forschungsfragen zulässt.

Verankerung in Verbänden und Forschungsnetzwerk

Eine staatliche Steuerung im Hinblick auf einen disziplinenübergreifenden Wissens- und Kompetenzausbau ist nach Auffassung des Bundesrates in der Schweiz aktuell nicht zielführend. Vielmehr erachtet es der Bundesrat als wichtig, dass Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports, die nationalen Verbände weiterhin dabei unterstützt, wissenschaftliches Personal im Leistungssport anzustellen. Dadurch können Sportwissenschaftlerinnen eine Brücke zwischen Praxis und Forschung bauen und dabei helfen, aktuelle Herausforderungen forschungsgeleitet anzugehen. Ziel dessen ist es, Forschung und Innovation auch auf der Verbandsebene zu verankern und in deren Strategien abzubilden. Im Weiteren begrüsst der Bundesrat die von Swiss Olympic angestossenen Arbeiten zur Etablierung eines Forschungsnetzwerks im Sport (Swiss Olympic Innovation Hub). Ein solches kann die Forschung im Sport sichtbarer machen und festigen.

Eingeschlagenen Weg auf Stufe Bund weiterverfolgen

Die Instrumente des Bundes zur Förderung von Forschung und Innovation im Sport erachtet der Bundesrat als ausreichend. Infolgedessen soll die bestehende Zusammenarbeit mit der Armee im Bereich der Forschung fortgeführt werden (Forschung zu Sport in der Armee). Ebenso prüft das Bundesamt für Sport BASPO, ob im Rahmen der verfügbaren Mittel eine dritte Durchführung der Studie «Leistungssport Schweiz» angezeigt ist (Leistungssport Schweiz). Eine solche hätte zum Ziel, die seit 2018 eingeleiteten Massnahmen im Leistungssportsystem im Bereich Forschung und Innovation auf deren Wirksamkeit zu untersuchen.

Unabhängig davon wird das BASPO die im Bericht dargelegten Handlungspotenziale im Rahmen der langfristig ausgerichteten Strategie «Sport- und Bewegungsförderung 2040» zusammen mit Swiss Olympic aufnehmen und weiterbearbeiten (Sport- und Bewegungsförderung Schweiz 2040).