Schiessplatz Gnappiried

Naturschutzgebiet
Auf dem Schiessplatz Gnappiried trainiert die Armee, die Polizei und die Jagdgesellschaft hauptsächlich mit Hand- und Faustfeuerwaffen. Der Talgrund zwischen Stans und Buochs, an dessen Rand der Schiessplatz liegt, erstreckt sich nur wenige Meter über dem Spiegel des Vierwaldstättersees. Ennetmoos, Grossmoos und Riedmatt erinnern an die ehemals ausgedehnten Feuchtgebiete dieses ca. 12 km2 grossen Schwemmlandfächers der Engelberger Aa. Heute prägt intensive Landwirtschaft, Luftfahrt und ein periurbaner, verkehrsreicher Raum den Talgrund zwischen Bürgenstock, Stanser- und Buochserhorn. Der Name Gnappiried kommt von «gnappen», was «wackeln » oder «schwanken» bedeutet. Das knapp 30 ha grosse Flach- und Hochmoor «schwankt» beim Betreten wegen dem hohen Wassergehalt des Torfbodens. In Mooren werden abgestorbene Pflanzenteile unter nassen, sauerstoffarmen Verhältnissen unvollständig abgebaut. Sie verwandeln sich zu Torf, einem organischen Wasser- und Kohlenstoff-Speicher. Unter diesen besonderen Umweltbedingungen gedeihen besondere Lebensgemeinschaften. Eine jahrhundertealte, räumlich differenzierte Schnittnutzung zur Stalleinstreue hat diese Moorlebensräume in verschiedenartige Kulturbiotope verwandelt und die Biodiversität zusätzlich gefördert.

Schutz und Aufwertung
Mit dem Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und -fachstellen auf dem Waffenplatz Brugg verschiedene Schutzmassnahmen um:
- Flachmoore und Böschungen
Durch schonendes Mähen werden Torfmoose und Sonnentau geschont. Die gemähte Streu wird in Form von Tristen gelagert. - Hochmoore
Der nährstoff- und trittempfindliche Lebensraum darf weder genutzt noch direkt betreten werden. Für seine Überquerung dient ein Holzsteg. - Amphibienlaichgebiete
Kleingewässer für die Gelbbauchunke werden im Bereich der ehemaligen Schützengräben periodisch unterhalten. - Problempflanzen
Invasive Arten wie beispielsweise der Japanische Staudenknöterich, die Kanadische Goldrute und die Ackerkratzdistel und soweit möglich das Einjährige Berufskraut werden bekämpft. - Der Bürgenstock als Kugelfang
Das Mähen im Bereich des Hangfusses fördert die Schiesssicherheit und schafft in unmittelbarer Nähe der Feuchtbiotope zusätzlich trockenere Lebensräume für die Gewöhnliche Wiesenkreuzblume und die Taubenskabiose. Die Trockenwiesen bilden gleichzeitig den Übergang in die Hang-Buchenwälder des Bürgenstocks. Vögel, Amphibien, Reptilien, Tagfalter und andere Insekten profitieren von diesem Lebensraummosaik, das in seinem mehrheitlich sehr intensiv genutzten Umfeld einzigartig.





