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Rechenzentrum VBS/BUND 2020, Immobilien

Rechenzentrum-Campus-in-Frauenfeld

 

Innerhalb des VBS, aber auch in der gesamten Bundesverwaltung, besteht eine über die Jahre gewachsene, heterogene Infrastruktur von Rechenzentren, die an ihre Leistungs- und Kapazitätsgrenzen stösst und teilweise am Ende der Nutzungsdauer angelangt ist. Es besteht Handlungsbedarf, denn die Führungsfähigkeit der Armee hängt direkt von der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und damit auch von den Rechenzentren ab. Deshalb plant das VBS schweizweit in Abstimmung mit der gesamten Bundesverwaltung den Bau dreier Rechenzentren.

Der Bund hält in seiner IKT-Strategie 2012–2015 / 2016–2019 fest, dass die Kapazitäten der Rechenzentren so zu planen sind, dass in bundeseigener Infrastruktur in erster Linie geschäftskritische Informationen gehalten werden. Das Konzept Rechenzentren-Verbund sieht vor, die heute zahlreichen, geografisch verteilten Rechenzentren der Bundesverwaltung Schritt für Schritt zu konsolidieren und in einem Rechenzentren-Verbund, bestehend aus wenigen grossen Rechenzentren, zusammenzufassen. Dadurch kann die IKT-Leistung kostengünstiger, sicherer und energieeffizienter erbracht werden. Die IKT-Sicherheitsanforderungen bezüglich Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Nachvollziehbarkeit müssen dabei erfüllt werden. Abgeleitet von dieser Strategie hat der Bereich Verteidigung eine IKT-Teilstrategie Verteidigung 2012–2025 erarbeitet. Mit ihr sollen:

  • die heutigen dezentralen Rechnerräume zusammengefasst werden, um die Betriebskosten zu optimieren;
  • die Sicherheit der Informatik erhöht werden;
  • eine redundante und modular ausbaufähige IKT-Gesamtarchitektur umgesetzt werden.

Das Projekt Rechenzentrum VBS/BUND 2020, Immobilien ist in drei Bauprojekte gegliedert.

  • Die drei Rechenzentren werden geografisch getrennt voneinander realisiert und redundant betrieben. Anfang 2020 wurde das teilgeschützte Rechenzentrum CAMPUS dem Betrieb übergeben. Es dient der Armee und zivilen Bundestellen Ende 2020 wurde das vollgeschützte Rechenzentrum FUNDAMENT dem Betrieb übergeben. Das dritte, ebenfalls vollgeschützte Rechenzentrum KASTRO II soll ca. 2032 in Betrieb genommen werden. Die zwei vollgeschützten Bauten stellen sicher, dass die armeerelevanten Anwendungen und Systeme auch in Krisen, Katastrophen und Konflikten funktionieren. Durch den militärischen Vollschutz sind die Daten und Systeme besonders gut gegen mögliche Gewalteinwirkungen geschützt.

Die Projekte Telekommunikation der Armee, Rechenzentrum VBS/BUND 2020 und Führungsnetz Schweiz hängen stark voneinander ab und werden untereinander über das Programm Führungsinfrastruktur, Informationstechnologie und Anbindung an die Netzinfrastruktur der Armee (FITANIA) respektive in Zukunft dessen Nachfolgeprogramm koordiniert.

Projektdauer

Projektstart Projektende Ursprünglich geplant
2010 2032 2023
 
Hinweise/Erklärungen

Ursprünglich war das Projektende 2023 geplant. Da das Rechenzentrum KASTRO II nicht am ursprünglich geplanten Standort Mitholz gebaut werden kann, wird das Projekt voraussichtlich 2032 abgeschlossen. Das heisst, auch der für die Redundanz notwendige Rechenzentren-Verbund kann voraussichtlich erst 2032 vollständig umgesetzt werden.

Gemäss Entscheid des Chefs der Armee vom Mai 2022 werden alle Projekte, die den Aufbau und den zukünftigen Betrieb der Neuen Digitalisierungsplattform (NDP) sicherstellen, im Portfolio-Element NDP zusammengefasst. Sie fallen unter die Governance der NDP. Nicht unter diese Governance fallen die Immobilienprojekte (CAMPUS, FUNDAMENT, KASTRO II). Das Projekt Rechenzentrum VBS/BUND 2020 in einen Teil «Immobilien» und in «IKT Architektur&Infrastruktur» aufgeteilt.

Projektbeurteilung per 31.12.2022 (Stand Vorjahr)

Ziele Finanzen Personal Zeit
Plangemäss (Plangemäss) Plangemäss (Plangemäss) Plangemäss (Plangemäss) Plangemäss (Plangemäss)
 
Hinweise/Erklärungen

Rechenzentren CAMPUS und FUNDAMENT: Diese wurden dem Betrieb übergeben. Für Garantiearbeiten und den formellen Abschluss musste in beiden Teilprojekten aufgrund von Lieferengpässen das Projektende auf 2022 verschoben werden.

Im September 2021 fand mit dem Generalplaner des Rechenzentrums FUNDAMENT, welcher einseitig den Vertrag gekündigt hat, eine erste Schlichtungsverhandlung statt, die nicht erfolgreich war. Die zweite Verhandlungsrunde im Februar 2022 konnte mit einer gegenseitigen Lösung abgeschlossen werden. Die Versicherungsthemen (Schockschutzplatte/Abgasstollen) werden parallel mit der Vertragskündigung Generalplaner bearbeitet. Hier wird eine Lösung im 1. Halbjahr 2023 erwartet.

Rechenzentrum KASTRO II: Die Bundeskanzlei (Abteilung Digitale Transformation und Informatik DTI) verzichtet auf eine Integration des zivilen Rechenzentrums PRIMUS in das Rechenzentrum KASTRO II. Auf Grund dieses Entscheides, wurde im August 2021 die Vorprojektplanung für die Anlage mit RZ PRIMUS abgebrochen und mit der Vorprojektplanung der redimensionierten Anlage gestartet. Der Planungsprozess (Vorprojekt) wurde Mitte 2022 abgeschlossen. Mit dem Start der  Bauprojektplanung wurde nochmals geklärt, ob ein bundeseigener Standort zu Kosteneinsparungen führen würde. Die Resultate werden im 1. Halbjahr 2023 erwartet und sind massgeblich von den geologischen Beurteilungen abhängig.

Investitionen* per 31.12.2022

Ursprünglicher Projektauftrag Aktueller Projektauftrag Aktuelle Planung Bisherige Ausgaben
610 732 732 317
 
Hinweise/Erklärungen

Die neue Planung von 610 Millionen Franken kommt von der Aufteilung RZ VBS/Bund in die Projekte IKT A&I und Immobilien.

Die beiden Rechenzentren FUNDAMENT und CAMPUS konnten günstiger realisiert werden als budgetiert.

Der Bau des dritten Rechenzentrums KASTRO II am neuen Standort wird teurer werden als die ursprünglich geplante Ausführung in Mitholz. Dies, weil am neuen Standort keine Synergien mit bestehenden Anlagenteilen vorhanden sind. Die Kosten des Vorprojekts,sind in den obigen Zahlen enthalten.

*in Mio. CHF, finanzwirksam, exklusiv internes Personal