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Telekommunikation der Armee

TK-A

 

Viele der im Einsatz stehenden Telekommunikationssysteme haben zwischen 2018 und 2022 ihr Nutzungsende erreicht und müssen ersetzt werden. Dieser Ersatz soll jedoch nicht System für System, unter Beibehaltung der vielen Schnittstellen zu Nachbarsystemen, erfolgen. Vielmehr sollen die zu ersetzenden Systeme in ein Gesamtkonzept integriert werden und damit als Teile einer Informations- und Kommunikationstechnologie-Plattform funktionieren, die den durchgängigen Datenaustausch ermöglicht und die erforderlichen Datenbandbreiten zur Verfügung stellt. Die Armee beabsichtigt deshalb, die derzeit vielfältige Systemlandschaft in mehreren Beschaffungsschritten in eine einheitliche Telekommunikationsplattform zu überführen. Wo nötig wurden auch Nutzungsverlängerungsprojekte vorgesehen, um während der langen Beschaffungszeit der neuen Systeme, bestmögliche Voraussetzungen für den Weiterbetrieb der aktuellen Systeme zu gewährleisten. Dazu dient das Projekt Telekommunikation der Armee.

Die Umsetzung erfolgt in mehreren Beschaffungsschritten, wovon der erste mit der Beschaffung von Richtstrahlgeräten mit erweiterter Funktionalität inklusive Zubehör bereits abgeschlossen ist. Mit dem zweiten Beschaffungsschritt werden neue Generationen taktischer Funksysteme, neue Bordverständigungsanlagen und neue Sprechgarnituren beschafft. Der dritte Beschaffungsschritt enthält eine neue Generation Richtstrahlgeräte, den Ersatz für das Integrierte Militärische Fernmeldesystem (IMFS) sowie das Kommunikations-Technologie-Planungssystem. Der vierte Beschaffungsschritt umfasst die Systeme zur Mitnutzung ziviler Telekommunikationsnetze wie beispielsweise das Mobilfunknetz und wurde ebenfalls bereits abgeschlossen. In den nachfolgenden Beschaffungsschritten, ab Ende der 2020er Jahre, sollen Ergänzungen zu den vorhandenen Systemen als auch die Beschaffungen einer neuen Generation Feldtelefone und Kommunikationsmittel wie Hochfrequenz-Funk und Satellitenkommunikation folgen.

Die Projekte Telekommunikation der Armee, Rechenzentrum VBS/Bund 2020 und Führungsnetz Schweiz hängen stark voneinander ab und werden untereinander über das Programm Führungsinfrastruktur, Informationstechnologie und Anbindung an die Netzinfrastruktur der Armee (FITANIA) respektive in Zukunft dessen Nachfolgeprogramm koordiniert.

Projektdauer

Projektstart Projektende Ursprünglich geplant
2008 2035 2032
 
Hinweise/Erklärungen
Die Neuplanungen in den Jahren 2015 und 2018, welche Auswirkungen auf den Umfang hatten, sehen neu sechs Beschaffungsschritte vor.

Projektbeurteilung per 31.12.2022 (Stand Vorjahr)

Ziele Finanzen Personal Zeit
Plangemäss (Plangemäss)  Knapp  (Knapp)  Knapp  (Knapp)  Plangemäss  (Plangemäss) 
 
Hinweise/Erklärungen
Die personellen Ressourcen sind wegen Mehrfachbelastungen knapp. Auslieferung der beschafften Systeme und deren Integration sind aufgrund der weltweiten Lieferschwierigkeiten von benötigten Komponenten herausfordernd, mögliche Preiserhöhungen können nicht ausgeschlossen werden. Eine Neuplanung wurde 2022 durchgeführt und wird laufend neu beurteilt. Die Umsetzung erfolgt in 6 Beschaffungsschritten mit mehreren Rüstungsprogrammen:
  • ­Schritt 1 (genehmigt mit zusätzlichem Rüstungsprogramm 2015): Die Beschaffung ist erfolgreich abgeschlossen. 
  • Schritt 2 (genehmigt mit Rüstungsprogramm 2020): Die Beschaffung und Integration der taktischen Funksysteme, der Bordverständigungsanlagen und weitere Systemkomponenten ist im Gange. Die global eingeschränkte Materialverfügbarkeit erschwert die Einführungs- und Finanzplanung erheblich.
  • Schritt 3 (genehmigt mit Rüstungsprogramm 2020): Für die Richtstrahlgeräte der neuen Generation und die Kommunikationstechnologie-Planung sowie für den Ersatz des integrierten, militärischen Fernmeldesystems (Ersa IMFS) sind die Firmenwahlen getroffen. Die Realisierungsarbeiten laufen, mit Ausnahme vom Teilprojekt Ersa IMFS nach Plan, dessen terminliche Auswirkungen der Phase Risikoabbau im 2023 analysiert werden.
  • Schritt 4 (genehmigt mit Rüstungsprogramm 2020): Die Mitnutzung zellularer Datenfunknetze wurde umgesetzt und das Projekt abgeschlossen.
  • Für die Beschaffungsschritte 5 und 6 sind die Arbeiten für die Beauftragungen angelaufen.

Investitionen* per 31.12.2022

Ursprünglicher Projektauftrag Aktueller Projektauftrag Aktuelle Planung Bisherige Ausgaben
1'800 1'600 1'600 301
 
Hinweise/Erklärungen
Als Konsequenz einer ausgeglichenen Investitions- und Betriebskostenplanung (u.a. Umpriorisierung der Projekte in der Gruppe Verteidigung zu Gunsten von Air2030) musste das ursprüngliche Investitionsbudget von TK A begrenzt werden: 1200 Millionen Franken bis 2032; Maximal 1600 Millionen Franken bis 2035 (inklusive 160 Millionen Franken für Immobilien, welche im Immobilienprogramm enthalten sind; exklusive PEB-Kredite).

*in Mio. CHF, finanzwirksam, exklusiv internes Personal