Werterhalt Sicherheitsfunknetz Polycom 2030 (WEP2030)

Das digitale Sicherheitsfunknetz Polycom wurde vom Bund und den Kantonen in den Jahren 2001 bis 2015 aufgebaut. Es wird täglich intensiv genutzt und ermöglicht den Funkkontakt zwischen dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), Polizei, Feuerwehr, sanitätsdienstlichem Rettungswesen, Zivilschutz, Nationalstrassenunterhalt, Betreibern kritischer Infrastrukturen und der Armee im subsidiären Einsatz. Zusätzlich dient es zur Auslösung der Sirenen für die Alarmierung der Bevölkerung.
Die Systeminfrastruktur besteht aus rund 750 Antennen und einer stetig wachsenden Anzahl Nutzer. Zurzeit sind im System rund 60 000 Funkgeräte registriert. Diese werden durch insgesamt 170 Haupt- und Nebenvermittler zu einem Netz vereint. Das BABS ist zuständig für die Bereitstellung und den Betrieb der nationalen Komponenten. Ein wesentlicher Teil der technischen Komponenten der ersten Realisierungsphase von Polycom ist seit bald 15 Jahren in Betrieb und soll bis Ende 2025 vollständig ersetzt werden.
Eine normale Weiterentwicklung der bisherigen Technologie ist nicht mehr möglich. Für den Technologiewechsel (Hardware und Software) von Polycom wurden die nationalen Komponenten erneuert. Mit diesem Technologiewechsel bei den nationalen Komponenten wurde die Grundlage geschaffen, damit die Betreiber der Basisstationen diese schrittweise bis 2025 ebenfalls erneuern können.
Ziel von «Werterhalt Sicherheitsfunknetz Polycom 2030» ist die Verlängerung der Nutzungsdauer des digitalen Sicherheitsfunknetzes bis mindestens 2030. Der Nutzen des Projekts besteht darin, dass die angeschlossenen Funkgeräte der Einsatzorganisationen, technischen Dienste und Betreibern von kritischen Infrastrukturen dieses gesicherte digitale Kommunikationssystem bis in die 2030er Jahre weiter nutzen können. Ohne diese Kommunikationsmöglichkeit könnten sie ihre Aufgaben nicht oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen.
Projektdauer
Projektstart | Projektende | Ursprünglich geplant |
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2015 | 2030 | 2027 |
Hinweise/Erklärungen | ||
Polycom, das Sicherheitsfunknetz der Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit der Schweiz, soll bis ins Jahr 2030 weiter betrieben werden. Dafür sind werterhaltende Massnahmen notwendig. Für den Umbau der Infrastruktur von der TDM (Time Division Multiplex) – auf die IP (Internet Protokoll) – Technologie ist ein systemtechnischer Übergang zu entwickeln. Diese Gateway-Lösung erlaubt den Parallelbetrieb von neuen Basisstationen mit solchen der älteren Technologie. Ende 2025 sollen dann alle rund 750 Basisstationen dem neuen Standard entsprechen und der Parallelbetrieb eingestellt werden. Das Projekt Werterhalt Polycom besteht aus zwei Teilen. Einerseits umfasst es die Entwicklung, Beschaffung und den Betrieb der Nachfolgetechnologie, sowie eine Gateway-Lösung für die zentralen Komponenten des gesamten Netzverbunds Schweiz in der Verantwortung des BABS. Andererseits verantwortet das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) die Erneuerung der Umsysteme inkl. Anschlussnetze im Rahmen der Migrationsvorbereitungen für den Ersatz ihrer ca. 250 Basisstationen. Der Ersatz der übrigen 500 Basisstationen liegt in der Verantwortung der Kantone, wobei das BABS die Sicherheits- und Migrationsvorgaben erstellt. |
Projektbeurteilung per 31.12.2022 (Stand Vorjahr)
Ziele | Finanzen | Personal | Zeit |
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Knapp (Knapp) | Knapp (Knapp) | Knapp (Knapp) | Knapp (Verzögert) |
Hinweise/Erklärungen | |||
Projekt Werterhalt Polycom BABS: Der Projektausschuss hat an der Sitzung vom 10. Oktober 2022 den Start des «Mass-Rollouts» freigegeben. Mit dieser Freigabe wurde ein wichtiger Meilenstein im Projekt erreicht. Die Umsetzung von mehreren für den «Mass-Rollout» benötigten sicherheitsrelevanten Funktionen sowie die anspruchsvolle Fehlerbehebung aus den Pilotkantonen Aargau und Bern ist erfolgt. Zum Berichtszeitpunkt wurden 141 Basisstationen in mehreren Kantonen erneuert. Zudem wurde auch ein Teil der in den kantonalen Netzen integrierten Bundeskomponenten erfolgreich abgenommen. Mit der Abnahme der Anbindung der Einsatzleitstellen im 1. Quartal 2023, der anschliessenden Pilotphase in den Kantonen Zürich, Bern sowie der Fertigstellung des Funktionsumfanges der IKT-Umgebung per Mitte 2023 sollen die Anforderungen für die Einführungsphase vollständig erreicht werden. Projekt Werterhalt Polycom BAZG (Erläuterungen BAZG): Die ersten IP-Backbones in den Teilnetzen konnten umgesetzt werden. Genf ist abgeschlossen, Schaffhausen fehlen noch zwei Standorte, da die Konzessionen auf deutscher Seite noch offen sind. Die Arbeiten für die nächsten IP-Backbones laufen, dies sind primär AG, BL, NE und FL. Das Monitoring des BAZG soll Q2/23 umgesetzt werden. Die Konzessionsvergabe läuft gemäss Abstimmung BABS-BAKOM-BAZG. Die Gesamtbeurteilung ist aufgrund der zeitlichen Komponente zur Migration WEP2030 auf gelb. Erste Teilnetze konnten erfolgreich migriert bzw. vorbereitet werden, allerdings stehen die grossen Netze noch aus und diese werden terminlich kritisch. |
Investitionen* per 31.12.2022
Ursprünglicher Projektauftrag | Aktueller Projektauftrag | Aktuelle Planung | Bisherige Ausgaben |
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177 | 177 | 177 | 97 |
Hinweise/Erklärungen | |||
Inklusive Teil des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit |
*finanzwirksam, exklusiv internes Personal