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Aktionsplan Energie und Klima



Übersicht

Das VBS hat als grösstes Departement einen jährlichen Energiebedarf von rund 3 700 Terajoule – was dem Energiebedarf der Stadt Schaffhausen entspricht – und einen CO2-Ausstoss von über 200 000 Tonnen pro Jahr. Damit gilt es als bedeutender Akteur im Schweizer Energie- und Klimabereich.

Mit dem Aktionsplan Energie und Klima legt das VBS seine energiepolitischen Ziele für die Periode 2021–2030 fest und löst damit das bisherige Energiekonzept VBS ab. Die bundesrätliche Vorgabe aus dem Klimapaket Bundesverwaltung ist Bestandteil dieses Aktionsplans.


cvbs

Landesverteidigung und Klimaschutz schliessen einander nicht aus

Viola Amherd, Chefin VBS


Vision und Strategie

Das VBS will im Energie- und Klimabereich eine Vorbildrolle einnehmen. Darauf ist seine Vision im Energie- und Klimabereich ausgerichtet:

Spätestens im Jahr 2050 ist die CO2-Bilanz des VBS ausgeglichen (Netto Null). Das Departement deckt seinen Energiebedarf vornehmlich aus erneuerbaren Quellen und produziert seine benötigte Energie so weit wie möglich selbst.

Die Strategie bis 2030, um dieser Vision zu folgen, besteht aus vier Stossrichtungen:

Berichterstattung

Das VBS überprüft regelmässig den Stand der Zielerreichung und die Umsetzung der definierten Massnahmen im Aktionsplan Energie und Klima VBS und erstattet darüber Bericht.

Massnahmen

Abgeleitet aus der Vision und den Stossrichtungen der Strategie hat das VBS im Aktionsplan Energie und Klima vier Ziele definiert. Die Verwaltungseinheiten des VBS tragen jeweils mit eigenen Massnahmen dazu bei, sie zu erreichen.
 

Reduktion der CO2-Emissionen um mindestens 40 % im gesamten VBS bis 2030

Bis im Jahr 2030 senkt das VBS seinen CO2-Ausstoss um mindestens 40 % gegenüber 2001. Rund 98 % des gesamten CO2-Ausstosses des VBS gehen auf die Tätigkeiten der Armee zurück. Den grössten Teil stossen ihre Luft- und Bodenfahrzeuge aus. Im Mobilitätsbereich will das VBS vor allem den Bedarf an fossilen Treibstoffen senken. Das bedeutet einerseits die Elektrifizierung aller möglichen Fahrzeuge, andererseits sollen fossile Treibstoffe durch nachhaltige ersetzt werden. Die CO2-Emissionen im Gebäudebereich zu reduzieren, gelingt insbesondere durch den Ersatz der Ölheizungen. Zudem will das VBS auf allen geeigneten Flächen Fotovoltaikanlagen installieren. Diese tragen auch zum Ziel bei, die Eigenproduktion zu steigern (siehe Ziel 2). Weiter sollen Dienstreisen, wenn immer möglich, mit dem Zug absolviert oder durch Telefon- bzw. Videokonferenzen ersetzt werden. Mit geeigneten Informationsmassnahmen will das VBS die Mitarbeitenden für ein energiesparendes Verhalten sensibilisieren.

Massnahmen Boden- und Lufmobilität:

  • Nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge und Fahrzeugeeinsetzen
  • Fahrzeugflotte erneuern und alternative Antriebsformen einführen
  • Mobiles Arbeiten sowie Telefon- und Videokonferenzen fördern
  • ÖV-Nutzung der Angehörigender Armee auf ihrem Weg zum/vom Militärdienst erhöhen

Massnahmen Immobilien:

  • Fossile Öl- und Gasheizungen ersetzen
  • Erneuerbare Strom- und Wärmeproduktion ausbauen
  • Immobilien sanieren, modernisieren und deren Energieeffizienz erhöhen

Massnahmen Flugreisen der Mitarbeitenden:

  • Flugreisen durch Telefon- und Videokonferenzen ersetzen
  • Dienstreisen mit dem Zugstatt per Flug durchführen

Massnahme Mitarbeitende:

  • Mitarbeitende für das Thema Energiesparen sensibilisieren

 

Ausbau der Produktionsanlagen für Strom

Alle im VBS geeigneten Dach- und Fassadenflächen sollen für die Strom- und Wärmeproduktion aus Solarenergie genutzt werden. Damit kann das VBS die selbstproduzierte Elektrizität aus erneuerbaren Energien bis im Jahr 2030 auf mindestens 25 GWh/a ausbauen. Die Installation von Solarenergieanlagen leistet auch einen wichtigen Beitrag im Bestreben des VBS, sich im Energiebereich so weit wie möglich selbst zu versorgen.

Massnahmen:

  • Erneuerbare Strom- und Wärmeproduktion ausbauen
  • Fotovoltaikanlagen realisieren

 

Erstellen von Speicherkapazitäten für erneuerbare Energie

Bis im Jahr 2030 soll das VBS die selbst produzierte Elektrizität und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen möglichst auch selbst nutzen. Eine Pilotanlage soll beispielsweise prüfen, inwiefern Energie aus erneuerbaren Energiequellen in Form von Treibstoffen gespeichert werden kann.

Massnahmen:

  • Aufbauen von Demonstrations- und Produktionsanlagen für gasförmige und flüssigenachhaltige Treibstoffe (Speicherung von erneuerbarem Strom)
  • Projektstudien und Pilotanlagen zur Energiespeicherung für erneuerbarproduzierte Elektrizität

 

Förderung von Innovationen und Pilotprojekten

Das VBS fördert Pilotprojekte im Energie- und Klimabereich. Dazu streben die Verwaltungseinheiten innovative Lösungen an zur Reduktion des fossilen Energiebedarfs und zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen sowie der Speicherkapazitäten. Sie gehen dabei intern und extern Partnerschaften ein, um Pilot- und Leuchtturmprojekte zu entwickeln.

Massnahmen:

  • Nutzung und Herstellungvon gasförmigen und flüssigen nachhaltigen Treibstoffen
  • Pilotstudien zurnachhaltigen und autarken Energieversorgung
  • Speicherung von CO2 (Senken)



Die Massnahmen zu den Zielen 1 und 2 wurden einer Wirksamkeitsabschätzung unterzogen. Diese zeigt auf, dass die Ziele zur CO2-Reduktion (Ziel 1) und zur Produktion von eigenem Strom (Ziel 2) mit den festgelegten Massnahmen bis 2030 erreicht werden können.

Die Massnahmen zu den Zielen 3 und 4 unterstützen hauptsächlich die Erprobung bestehender und neuer Technologien für die Armee und die Gesellschaft. Die Erhöhung der Speicherkapazität (Ziel 3) und die Förderung von Innovationen und Pilotprojekten (Ziel 4) leisten daher noch keinen unmittelbaren Beitrag an die CO2-Reduktion oder an die Produktion von eigenem Strom, können aber Wegbereiter für wirksame Massnahmen nach 2030 sein.

Kosten

Die Kosten für die Massnahmen und deren Umsetzung lassen sich derzeit erst grob abschätzen. Für die gewichtigen Massnahmen in den Bereichen Immobilien (Ersatz der fossilen Heizungen, Installation von Fotovoltaikanlagen) und Mobilität (alternative Treibstoffe für die Bodenmobilität und die Luftwaffe, Elektromobilität) schätzt das VBS den finanziellen Aufwand bis 2030 auf rund 650 Mio. Franken.