Munitionsaltlasten
Im Schiessbetrieb des Militärs fallen Munitionsrückstände an. Die Armee ist bemüht, dass sie keine Munitionsrückstände im Gelände hinterlässt. Mit der oberflächlichen Räumung nach den Schiessübungen werden allerdings nicht alle Munitionsrückstände erfasst.
Durch die Auswirkungen des Klimawandels (u.a. Gletscherrückgang), das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung und die fehlende Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Munitionsrückstände nehmen die Kontakte von zivilen Personen mit Munition oder Munitionsrückständen tendenziell zu.
Um das Risiko von Personenunfällen zu senken und Umweltbeeinträchtigungen zu verhindern, arbeitet das VBS die Problematik aktiv auf. Bereits seit Jahren organisiert es daher gezielte Räumungsaktionen und unterstützt generell bei der Beseitigung der Abfälle. Um dies zu gewährleisten, bildet das VBS laufend Personal aus. Die Spezialisten der Schweizer Armee für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung sind gar weltweit für Einsätze und Unterstützung bei der Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung gefragt.
Für den Laien ist es auf den ersten Blick nicht möglich, einen Blindgänger zu identifizieren. Deswegen gilt in jedem Fall eines Fundes von Munition oder Munitionsrückständen: Nie berühren – markieren – an Blindgängermeldezentrale melden!
Sonderfall Mitholz
Nach der verheerenden Explosion im Jahr 1947 befinden sich noch immer bis zu 3'500 Bruttotonnen Munition und Munitionsrückstände in dem ehemaligen Munitionslager Mitholz. Im Rahmen eines geplanten Bauvorhabens in der unterirdischen Anlage haben Experten eine neue Risikobeurteilung durchgeführt und sind dabei zum Schluss gekommen, dass das Risiko im nicht akzeptablen Bereich liegt. Der Bundesrat hat daraufhin eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, risikosenkende Massnahmen zu prüfen und umzusetzen. Dies ist technisch, organisatorisch, finanziell und politisch eine grosse Herausforderung und stellt für das VBS ein Generationenprojekt dar.
vbs.ch/mitholz