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Schiessplatz Altmatt-Rothenthurm

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Die aus ihrem Nest auf die Kampfbahn ausgeflogenen Rauchschwalben werden hier von ihren Eltern noch einige Zeit weitergefüttert. Foto: David Külling

Naturschutzgebiet

Der Schiessplatz «Altmatt-Rothenthurm» wurde 1978 gegründet. Er ist mit 300m- und Kurzdistanz-Schiessanlagen, Häuserkampfanlagen und Panzerzielen der wichtigste Infanterie-Schiessplatz der Zentralschweiz. Ein Drittel des Schiessplatzes ist Teil der national bedeutenden Moorlandschaft Rothenthurm. Der grösste Teil des Areals dient als Sicherheitszone um die Schiessanlagen herum. Sie wird von der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK) und ihren landwirtschaftlichen Bewirtschaftern genutzt.

Durch die landwirtschaftliche Nutzung sind Feuchtgebiete wie Kleinseggenrieder, Pfeifengras- und Sumpf-Dotterblumen-Wiesen von nationaler und lokaler Bedeutung entstanden. Diese beherbergen viele geschützte Arten wie Enziane, Orchideen und fleischfressende Pflanzen, sowie Tiere wie z. B. Sumpfschrecke, Arktische Smaragdlibelle, Zauneidechse oder Gelbbauchunke. Auch überdurchschnittlich viele Vogelarten (44 Arten in 185 Brutrevieren/km2) finden hier einen Lebensraum.

Schiessplatz Altmatt-Rothenthurm

Schutz und Aufwertung

Mit dem Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS auf dem Schiessplatz Altmatt-Rothenthurm verschiedene Massnahmen um:

  • Moorlebewesen
    Feuchtgebiete wurden zur besseren Bewirtschaftbarkeit zum Teil entwässert. Zum Ausgleich werden Nassstellen, Kleinsttümpel und Sickerflächen erstellt, um beispielsweise die Gelbbauchunke zu fördern.
  • Feuchtgebiete und Moore
    Die Torfschichten werden durch dünge- und entwässerungseinschränkende Pachtauflagen geschützt. Die darauf wachsenden Flachmoore werden artenreicher und beherbergen unter anderem den Lungenenzian.
  • Wiesen und Weiden
    Ein Teil der Weide wird als Mähwiese genutzt, um Trittschäden durch Weidetiere zu vermeiden.
  • Problempflanzen
    Invasive Arten wie das Wasserkreuzkraut und der Adlerfarn werden konsequent bekämpft.
  • Landwirtschaft
    Sensible Pflanzenbestände werden durch eine angepasste Schnittnutzung geschützt.
  • Gebäudeumgebung
    Eingewachsene Böschungen dienen als Rückzugsort für die Zauneidechse und ihre Nahrung, die Heuschrecken.

Fotos