Schiessplatz Seltisberg

Naturschutzgebiet
Der Schiessplatz wurde 1930 gegründet und ist heute Hauptausbildungsplatz der Infanterieschulen des Waffenplatzes Liestal. Zu rund einem Fünftel ist er bewaldet. Die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind verpachtet, der Unterhalt der übrigen Flächen erfolgt durch das VBS bzw. durch den Forstbetrieb der Bürgergemeinde Bubendorf.
Im Schiessplatzperimeter bilden viele artenreiche Wiesen und Weiden mit Halbtrockenrasen, ein kleines Feuchtgebiet mit Kohldistelwiesen, Schilfflächen und Stehgewässern, ein aufgegebener Steinbruch mit Kalksteinaufschlüssen, Hecken und Ufergehölzen sowie aufgelichtete Waldränder ein Mosaik von verschiedenen Lebensräumen. Darin lassen sich eine Vielzahl besonderer Tier- und Pflanzenarten finden: So ist beispielsweise das Riedbächli Kinderstube des Feuersalamanders. Die Barrenringelnatter legt ihre Eier gerne in den Streuehaufen am Rande des Feuchtgebiets ab. Die mageren Wiesen beherbergen eine Vielzahl von Pflanzenarten und über 20 verschiedene Schmetterlingsarten, darunter u. a. das Blutströpfchen, das Damenbrett und der Himmelblaue Bläuling.
Schutz und Aufwertung
Mit dem Programm Programm Natur – Landschaft – Armee (NLA) setzt das VBS auf dem Schiessplatz Seltisberg verschiedene Massnahmen um:
- Wiesen und Weiden
Mit angepassten Schnitt-, Dünge- und Weideregimen und spezifischen Pflegemassnahmen werden die Naturwerte erhalten, so z.B. Bläuling, Widderchen und Schachbrett.
- Feuchtgebiet
Die Kohldistelwiesen und die Schilfflächen werden jährlich gemäht und die Stehgewässer periodisch ausgebaggert, damit sie für verschiedene Amphibien- und Libellenarten attraktiv bleiben.
- Steinbruch
Gebüsche werden regelmässig entfernt, damit die Kalksteinwand Lebensraum bleibt für die Zauneidechse und andere wärmeliebende Tierarten.
- Hecken und Ufergehölze
Abschnittsweise und selektive Pflege führt zu artenreichen Hecken, die für Brutvögel attraktiv sind.
- Wald
Bei der Durchforstung werden standortgerechte Baumbestände gefördert und die Waldränder aufgewertet. Teils wird der Wald aber auch ganz sich selber überlassen, damit sich Arten ansiedeln können, die auf absterbende Bäume oder Totholz angewiesen sind.
- Problempflanzen
Invasive gebietsfremde Arten werden konsequent bekämpft.
Fotos
Dokumente
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Naturschutzgebiet Schiessplatz Seltisberg
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