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Modernisierung der Telekommunikation der Armee
Damit sich militärische Verbände koordiniert einsetzen lassen, müssen sie miteinander kommunizieren sowie Informationen und Daten (Sprache, Texte, Positionsangaben usw.) austauschen können. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Armeebestand mehrfach reduziert. Die Armee muss indessen immer noch gleich grosse Räume abdecken und rascher, präziser und über grössere Distanzen wirken können. Zu diesem Zweck werden Sensoren, Waffensysteme und deren Führung mit modernen Telekommunikationsmitteln vernetzt.
Wie die zivile hat sich auch die militärische Kommunikationstechnologie in den vergangenen 20 Jahren weiterentwickelt. Die heute vorhandenen Systeme stammen aus den 1990er-Jahren und entsprechen dem damaligen Stand der Technik. Der heutige mobile Datenverkehr stellt hinsichtlich der Datenübertragungsraten und Vernetzung jedoch höhere Anforderungen. Die Armee setzt heute Telekommunikationssysteme ein, die sich ihrem technischen Nutzungsende nähern oder es bereits erreicht haben. Zudem bestehen vereinzelte Ausrüstungslücken.
Die verschiedenen Telekommunikationsmittel System für System unter Beibehaltung der vielen Schnittstellen zu Nachbarsystemen zu ersetzen, ist nicht zielführend. Es gilt, den Ersatz in ein Gesamtkonzept zu integrieren. So funktionieren sie künftig als Teile einer vernetzten Informations- und Kommunikationstechnologie-Plattform, die den durchgängigen Datenaustausch ermöglicht und die erforderlichen Datenbandbreiten zur Verfügung stellt. Vorgesehen ist, die derzeit vielfältige Systemlandschaft in mehreren Beschaffungsschritten in eine einheitliche Plattform zu überführen. Dazu dient das Projekt «Telekommunikation der Armee». Dieses hängt stark mit dem Auf- und Ausbau der Rechenzentren des Bundes und des VBS sowie mit dem Führungsnetz Schweiz zusammen. Deshalb werden die verschiedenen Projekte im Programm «Führungsinfrastruktur, Informationstechnologie und Anbindung an die Netzinfrastruktur der Armee» (Fitania) koordiniert.
In einem ersten Schritt hat das Parlament mit dem zusätzlichen Rüstungsprogramm 2015 die Beschaffung von 400 Richtstrahlgeräte mit erweiterter Funktionalität genehmigt. Im zweiten Beschaffungsschritt sollen die im Einsatz stehenden Funkgeräte der Armee ersetzt werden.
Ersetzt werden sollen die Daten- und Sprachnetze der Führungsstufen Division bis Kompanie, das integrierte militärische Fernmeldesystem sowie die Bordverständigungsanlagen von Fahrzeugen. Übersteigen die benötigten Bandbreiten die Kapazität der zu beschaffenden Funkgeräte, so werden die Bandbreiten über das zivile Mobilfunknetz eingemietet.
Um die bestehenden Kommunikationssysteme länger nutzen zu können, sollen zudem Ersatzteile sowie Stromerzeuger und Akkumulatoren beschafft werden.
Mit dem Rüstungsprogramm 2020 ist eine erste Teilbeschaffung von neuen taktischen Funkgeräten geplant. Weitere Geräte sind in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre vorgesehen – also nach den in den nächsten Jahren anstehenden Investitionen in die neuen Mittel zum Schutz des Luftraums. Sie werden dann die aktuell im Einsatz stehenden Geräte vollständig ablösen.
Die beantragten Geräte und Systeme kommen für die mobile und die teilmobile Kommunikation zum Einsatz. Für die mobile Kommunikation sind bestehende Funkgeräte für die taktische Stufe zu ersetzen. Dazu gehören Bordverständigungsanlagen und Sprechgarnituren (in Helme integrierte Headsets, bestehend aus Mikrophon und Kopfhörer). Für die teilmobile Kommunikation sind weitere Richtstrahlgeräte zu beschaffen. Ein Ersatz des integrierten militärischen Fernmeldesystems und eine neue Software für die Planung der Kommunikationstechnologie sind ebenfalls notwendig. Zudem sollen Kommunikationskomponenten beschafft werden, die künftig auch die Nutzung von Datenfunknetzen ziviler Anbieter ermöglichen.
Mobile Kommunikation
- Funkgeräte für die taktische Stufe
Die Funkgeräte für die taktische Stufe dienen der drahtlosen, geschützten Übermittlung von Sprache und Daten (insbesondere auf Fahrzeugen) für mobile Teilnehmerinnen und Teilnehmer. - Bordverständigungsanlagen
Die Bordverständigungsanlagen dienen der Kommunikation insbesondere in geschützten Fahrzeugen. Sie sind zudem die Schnittstelle zu allen im Fahrzeug vorhandenen externen Kommunikationsmitteln wie dem taktischen Funk. - Sprechgarnituren
Die neuen Sprechgarnituren sollen die heute im Einsatz befindlichen Modelle ersetzen. Sie ermöglichen als Spracheingabe- und Sprachausgabegerät mit Kopfhörer und Mikrofon die Kommunikation in lärmiger Umgebung.
Teilmobile Kommunikation
- Richtstrahlgeräte
Die leichten, tragbaren Richtstrahlgeräte stellen eine sichere breitbandige Verbindung für Sprache und Daten zu den teilmobilen Infrastrukturen der Armee (z. B. Kommandoposten) her. Über das integrierte militärische Fernmeldesystem lassen sich diese Geräte in das Führungsnetz Schweiz einbinden. Sie ergänzen die Richtstrahlgeräte aus dem Jahr 1999. - Integriertes militärisches Fernmeldesystem
Das integrierte militärische Fernmeldesystem und seine Anbindung an das Führungsnetz Schweiz bildet zusammen mit den neuen Richtstrahlgeräten das Rückgrat der militärischen Kommunikation. Das teilmobile Datenübertragungssystem verbindet Systeme der operativen und taktischen Stufe. Es ist zentral für die Übermittlung von Sprache und Daten und ist namentlich zur Verbreitung von Lagebildern unerlässlich. Im Rahmen der geplanten Beschaffung geht es darum, das System an den aktuellen Stand der Technik (Anbindung an das Internetprotokoll, Datendurchsatz) anzupassen. - Datenfunknetze von zivilen Anbietern
Werden grössere Bandbreiten benötigt, als sie mit den armeeeigenen Mitteln der mobilen Kommunikation zur Verfügung stehen, sollen Datenfunknetze von zivilen Anbietern genutzt werden. Sie dienen redundant zu den militärischen Systemen oder je nach Lage auch als Hauptkommunikationsmittel. Die in Fahrzeugen eingebauten Kommunikationskomponenten unterstützen eine Mitnutzung ziviler Datenfunknetze. Um zivile Datenfunknetze zu nutzen, werden elektronische Komponenten für SIM-Karten, Modems, Antennen usw. beschafft und in die entsprechenden militärischen Systeme integriert. - Planung der Kommunikationstechnologie
Für die Planung der Kommunikationstechnologie braucht es eine entsprechende Informatikanwendung. Damit kann der Einsatz der Kommunikationssysteme geplant und die Systeme können konfiguriert werden. Diese Anwendung ermöglicht die querschnittliche Nutzung von Frequenzen, Netznummern, Chiffrierschlüssel und IP-Adressen.
Beschaffungsumfang inklusive Logistik (573,7 Mio. Fr.):
- 1800 Ausrüstungen für Kommando- und Führungsfahrzeuge;
- 1050 Ausrüstungen für Kommandoposten;
- 510 Ausrüstungen für den Betrieb im Gelände;
- 230 teilmobile Ausbildungssortimente;
- 25 Test- und Integrationssysteme;
- Ersatz des integrierten Militärischen Fernmeldesystems;
- 800 Richtstrahlgeräte;
- System für die Planung der Kommunikationstechnologie;
- 6700 Speiseausrüstungen;
- Ausbildungsmittel;
- Nutzungsverlängerung der mobilen und festverbauten Funkgeräte sowie der Bordverständigungsanlagen und Feldtelefone.
Risikozuschlag (20,6 Mio. Fr.) und Teuerung (5,7 Mio. Fr.).
Das Projekt zum Ersatz der taktischen Funkgeräte startete 2015. In einem Einladungsverfahren wurden über 15 Firmen angeschrieben. Aus den eingereichten Offerten wurden schliesslich zwei Bewerber ausgewählt. Im Anschluss evaluierte ein Team von Spezialisten der Armee und dem Bundesamt für Rüstung armasuisse die Funkgeräte der beiden Firmen. Bezüglich der Zuschlagskriterien «Technische Erprobung», «Truppenversuche», «Zukunftspotenzial» sowie «kommerzielle Beurteilung» wurden die Funkgeräte einer strengen Beurteilung unterzogen. Der Zuschlag zu Gunsten der Firma Elbit Systems Ltd. erfolgte im Herbst 2019 aufgrund des besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt sich aus einer leicht besseren Leistungserfüllung und einer deutlichen Differenz im kommerziellen Bereich. Das Materialkompetenzzentrum für den Unterhalt und die Instandhaltung der Geräte wird bei der Firma RUAG MRO angesiedelt.
Es wurde die Möglichkeit geprüft, den gesamten Bedarf an taktischen Funkgeräten, Bordverständigungsanlagen und Sprechgarnituren mit dem Rüstungsprogramm 2020 zu beantragen, d. h. von der nun beantragten Tranchierung (Teilbeschaffung) abzusehen. Dadurch könnten Kernkomponenten erst zu einem späteren Zeitpunkt beschafft werden, zum Beispiel das integrierte militärische Fernmeldesystem, die Richtstrahlgeräte sowie die Mitnutzung von Datenfunknetzen ziviler Anbieter. Dies würde jedoch die Führungsfähigkeit der Armee beeinträchtigen: Eine durchgehende Kommunikation von der taktischen bis zur operativen Stufe wäre so vor 2030 nicht möglich.
Es ist deshalb zweckmässiger, das taktische Funkgerät und die neuen Richtstrahlgeräte in mehreren Schritten zu beschaffen. Damit ist die Führungsfähigkeit der Armee bereits mit der ersten Teilbeschaffung gestärkt. Weitere Systeme können zu einem späteren Zeitpunkt integriert werden – mit dem Ziel einer durchgängigen Sprach- und Datenkommunikation.
Der jährliche Aufwand für die Instandhaltung der beantragten Kommunikationssysteme wird auf 28,9 Millionen Franken geschätzt. Dies entspricht gegenüber heute einem jährlichen Mehraufwand von 11,5 Millionen Franken. Er entsteht deshalb, weil die eingeführten taktischen Funkgeräte, das Feldtelefon 96 und die dazugehörigen Systeme weiterverwendet werden sollen.
Durch den Ersatz des integrierten militärischen Fernmeldesystems müssen bestehende Infrastrukturen modernisiert werden, zum Beispiel die Anschlüsse zum Führungsnetz Schweiz. Zudem erfordern die neuen Richtstrahlgeräte Anpassungen an ausgewählten Höhenstandorten. Die Ausgaben für diese Massnahmen wurden mit Verpflichtungskrediten aus früheren Immobilienprogrammen des VBS bewilligt.
Die Nutzungsdauer für alle zu beschaffenden Systeme beträgt rund 20 Jahre.
Funkgeräte, Bordverständigungsanlagen und Sprechgarnituren wurden technisch erprobt und einem Truppenversuch unterzogen. Aufgrund dieser Prüfungen ist die Typenwahl erfolgt. Die gewählten Typen sollen in mehreren Schritten von 2021 bis 2026 beschafft und eingeführt werden.
Die Richtstrahlgeräte werden ab 2020 technisch erprobt und von den Truppen getestet. Anschliessend werden die Hersteller und Typen bestimmt. Die Beschaffung ist ab Ende 2021 geplant. Gegen Ende 2020 werden die Hersteller für das integrierte militärische Fernmeldesystem und die Informatikanwendung zur Planung der Kommunikationstechnologie ausgewählt. Die Beschaffung ist für 2021 vorgesehen.
Nein. Die 1. Teilbeschaffung wird in mehreren Schritten von 2021 bis 2026 beschafft. Die 2. Teilbeschaffung soll dann nahtlos anschliessen.
Ersatz der Führungssysteme von Florako
Florako ist das 2004 eingeführte Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystem. Es dient täglich rund um die Uhr dazu, zivile und militärische Luftfahrzeuge (Flugzeuge, Helikopter und Drohnen) zu erkennen und die Einsätze der Luftwaffe im Alltag, bei erhöhten Spannungen und im Konfliktfall zu führen. Ohne ein solches System können Kampfflugzeuge und Mittel für die bodengestützte Luftverteidigung nicht oder nur sehr beschränkt eingesetzt werden. Dies gilt auch für jene, die mit der Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraums beschafft werden sollen.
Florako besteht aus den folgenden Komponenten: Radargeräte (Flores), Radarsignalverarbeitung (Ralus), Radarsignalvisualisierung zur Luftlagedarstellung (Lunas), Sprach- und Datenkommunikation (Komsys) sowie verschlüsselte Datenfunk-Kommunikation (Datalink).
Ein derart komplexes System muss laufend in einem betriebsfähigen Technologiestand gehalten werden. Dazu braucht es wiederkehrende Ersatz- und Werterhaltungsmassnahmen.
Wie im Rüstungsprogramm 2018 angekündigt, sollen zwei Florako-Komponenten – die Führungssysteme – ersetzt werden: das Rechnersystem zur Radarsignalverarbeitung (Radarluftlagesystem, Ralus) und das System zur Darstellung der Radarsignale als Luftlage auf den Bildschirmen der Einsatzleiter (Luftlagenachrichtensystem, Lunas). Diese beiden Komponenten stammen von zwei Lieferanten. Weil die technische Abhängigkeit zwischen der Verarbeitung der Sensordaten und der Aufbereitung für die Einsatzleitung sehr gross ist, soll das neue Führungssystem von demselben Anbieter geliefert werden. Die Integration in das Gesamtsystem Florako wird dadurch wesentlich einfacher.
Der Ersatz des Führungs- und Kommunikationssystems von Florako ist mit der Erneuerung der Sensorsysteme von Florako (Projekt Radar) sowie der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge (Projekt NKF) und der Beschaffung eines Systems zur bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite (Projekt Bodluv) Teil des Pakets zur Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraumes.
Mit den Rüstungsprogrammen 2016 und 2018 wurde die Erneuerung der Sensorsysteme von Florako (Projekt Radar) beschlossen. Diese befindet sich in Umsetzung.
Beschaffungsumfang (129 Mio. Fr.):
- 2 Einsatzzentralen mit Arbeitsplätzen;
- div. Software für die Verarbeitung und Darstellung der Luftlage sowie für die Einsatzleitung;
- Geräte und Installationen für den Software-Support sowie für Test- und Analysesysteme;
- technische Geräte und Installation der provisorischen Einsatzzentrale;
- Anpassung der Schnittstellen zu den mit Florako verbundenen Systemen.
Logistik (14 Mio. Fr.), Risikozuschlag (10 Mio. Fr.) und Teuerung (2 Mio. Fr.).
Bereits 2017 hat das VBS geprüft, gewisse Komponenten des Radarluftlagesystems (Ralus) und des Luftlagenachrichtensystems (Lunas) auszutauschen, anstatt die gesamten Systeme zu ersetzen. Die Wartung und Instandhaltung dieser Komponenten könnten aber nicht mehr sichergestellt werden. Zudem wäre es erheblich teurer, neue Fähigkeiten in den bestehenden Systemverbund zu integrieren.
Auf der Basis der eingegangenen Offerten verschiedener Anbieter fiel im Sommer 2017 der Entscheid, die Systeme zu ersetzen und nicht zu modernisieren. Es zeigte sich, dass die Investitions- und Instandhaltungskosten bei einem Ersatz über die Nutzungsdauer betrachtet tiefer. Zudem bietet der Ersatz eine bessere Technologiebasis: Künftige Teilsysteme lassen sich technisch einfacher und kostengünstiger anbinden.
Der jährliche Aufwand für die Instandhaltung wird sich auf 1,7 Millionen Franken belaufen – 0,3 Millionen Franken weniger als heute.
Der Ersatz der Führungssysteme von Florako hat Massnahmen an den Immobilien im Umfang von 13 Millionen Franken zur Folge. Diese werden über einen Verpflichtungskredit im Immobilienprogramm VBS 2021 beantragt.
Die Führungssysteme von Florako sollen bis 2040 genutzt werden können.
Für das neue Führungssystem von Florako wurden die Systeme von drei ausländischen Anbietern im Einladungsverfahren evaluiert. Alle diese Systeme sind bereits bei anderen Luftwaffen im Einsatz und können vollumfänglich in Florako integriert werden. Gewählt wurde schliesslich «SkyView» der Firma Thales. Dieses Produkt ist technisch genügend ausgereift, weist das beste Kosten-Nutzenverhältnis auf und erfüllt die Anforderungen am besten. Zur Risikoreduktion – insbesondere hinsichtlich der Integration in den bestehenden Systemverbund – werden im Jahr 2020 zusätzliche Versuche durchgeführt.
Die Umsetzung des Projektes ist ab 2021 geplant. Die Einführung erfolgt ab Mitte der 2020er-Jahre und ist im 2027 abgeschlossen.
Erneuerung von Material für die Katastrophenhilfe
Die Armee unterstützt zivile Behörden im In- und Ausland bei der Bewältigung von Katastrophen wie beispielsweise bei den Überschwemmungen im Kandertal 2011 oder dem Bergsturz in Bondo 2017. Sie verfügt über speziell ausgebildete und ausgerüstete Truppen (vier Rettungsbataillone und das Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillon), die unter anderem bei der Brandbekämpfung, der Ortung, der Rettung, der Evakuation oder der Wasserwehr Hilfe leisten. In der Schweiz verfügt ausschliesslich die Armee über die Fähigkeit, grosse Wassermengen über weite Distanzen zu transportieren und damit die Bekämpfung von Gross- oder Industriebränden zu unterstützen.
Die Ausrüstung der Rettungstruppen für die Bekämpfung von Gross- und Industriebränden ist teilweise weit über dreissig Jahre alt. Für bestimmte Geräte wie Löschwasserpumpen sind keine Ersatzteile mehr erhältlich. Auch die Fahrzeuge haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht und müssen ersetzt werden. Nur durch neues Material sind die Rettungstruppen auch in Zukunft fähig, die Behörden im Katastrophenfall zu unterstützen.
Um Gross- und Industriebrände zu löschen und die dazu notwendigen grossen Mengen an Wasser über Distanzen bis sechs Kilometer heranzuführen, benötigen die Rettungstruppen spezielles Material: Wasserpumpen, Schläuche, Schlauchbrücken zum Überwinden von Strassen und Hindernissen sowie Wasserwerfer für den eigentlichen Löscheinsatz. Ferner brauchen die eingesetzten Armeeangehörigen Schutzausrüstungen und Atemschutzgeräte. Das Material wird in Wechselbehältern und mit speziell konzipierten Trägerfahrzeugen zu den Einsatzorten gebracht. Bei Waldbränden und bei Industriebränden mit brennenden Flüssigkeiten werden unterschiedliche Materialsortimente benötigt. Alle Systeme müssen die heutigen Sicherheitsvorschriften und Standards erfüllen, die auch für zivile Rettungskräfte gelten.
Indem die Systeme an die heutigen Technologie- und Leistungsstandards angepasst werden, lässt sich folgendes gewährleisten:
- Die Armee kann ihr Leistungsvermögen zur Bewältigung ihrer Aufgaben – insbesondere bei der Unterstützung der zivilen Behörden in Notlagen – in qualitativer und quantitativer Hinsicht auf einem Niveau halten, wie dies von den Partnern im Sicherheitsverbund Schweiz erwartet wird.
- Die militärischen Einsatzkräfte sind ausreichend mobil, indem den Anforderungen entsprechende Transportfahrzeuge und Anhänger beschafft werden.
Beschaffungsumfang (95,7 Mio. Fr.):
- 29 Sortimente Wassertransport;
- 16 Sortimente Brandeinsatz;
- 16 Sortimente Wasserwerfer und Zubehör;
- 16 Sortimente Schlauchbrücken und Zubehör;
- 18 Sortimente Atemschutz;
- 35 Sortimente Brandschutzbekleidung;
- 8 Module Wechselladebehälter Waldbrandeinsatz;
- 4 Module Wechselladebehälter Flüssigkeitsbrandeinsatz;
- 34 Trägerfahrzeuge;
- 62 zweiachsigen Anhänger für den Transport von Wechselbehältern
Logistik (13,1 Mio. Fr.), Risikozuschlag (3,4 Mio. Fr.) und Teuerung (3,8 Mio. Fr.).
Neben der beantragten Beschaffung neuer Systeme wurden drei weitere Möglichkeiten geprüft und verworfen:
- Verzicht auf die Erneuerung von Material
Ohne die Erneuerung ihrer Systeme würden die Rettungs- und Katastrophenhilfe-Formationen ab 2025 ihre Fähigkeiten in den Bereichen Wassertransport und Brandeinsatz verlieren. Im Sicherheitsverbund Schweiz gibt es keine anderen Partnerorganisationen (z. B. zivile Feuerwehren, Bevölkerungsschutz), die bei Grossereignissen und Notlagen die Aufgaben der militärischen Rettungs- und Katastrophenhilfe-Formationen erfüllen können. Es wäre nicht realistisch, diese Fähigkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre bei einer anderen Organisation aufzubauen. Zudem wäre dies mit entsprechenden Kosten verbunden.
- Verschiebung der beantragten Massnahmen
Das VBS hat geprüft, wie lange nicht mehr beschaffbare Komponenten der Rettungs- und Katastrophenhilfe-Formationen zur Verfügung stünden, wenn die Massnahmen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben würden. Gemeint sind namentlich die Löschwasserpumpen 83 und die Lastwagen Saurer 10DM. Die Prüfung hat ergeben, dass es ab 2025 unvermeidlich wäre, einen Teil der heute vorhandenen Systeme stillzulegen, um ihnen die entsprechenden Komponenten als Ersatzteile zu entnehmen. Die Anzahl verfügbarer Einsatzsysteme würde dadurch ab Mitte dieses Jahrzehnts laufend sinken – ebenso das Leistungsvermögen der militärischen Katastrophenhilfe.
- Ersatz der Einsatzsysteme mit anderen Mitteln
Schliesslich wurde geprüft, ob die Fähigkeit allenfalls mit anderen Mitteln (z. B. Löschwasserflugzeugen) weiterentwickelt werden könnte. Es zeigte sich allerdings, dass es derzeit und in absehbarer Zukunft keine Alternative für den Transport von grossen Wassermengen auf langen Distanzen gibt als das bewährte Konzept von Pumpen, Schlauchleitungen und Wasserwerfern. Löschwasserflugzeuge oder Helikopter beispielsweise sind nicht imstande, die erforderlichen grossen Wassermengen innert der geforderten Zeit zu einem Brandherd zu bringen.
Für die jährliche Instandhaltung sind 2,5 Millionen Franken eingeplant. Weil mit der Erneuerung gleichzeitig die Anzahl Sortimente reduziert wird, entspricht dies in etwa dem heutigen Aufwand – trotz höherem Technologieniveau.
Die Ausbildung erfolgt grundsätzlich auf den Waffen- und Ausbildungsplätzen der Rettungstruppen in Wangen a. A. (BE) und Epeisses (GE) sowie des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons in Bremgarten (AG). Die jeweils erforderlichen Umbauten von Ausbildungshallen und -dörfern wurden in den bewilligten Immobilienprojekten zur Sanierung des Waffenplatzes von Wangen a. A. und des Ausbildungsplatzes in Epeisses berücksichtigt.
An übrigen Truppen- und Lagerstandorten erfolgen bei Bedarf entsprechende baulichen Anpassungen oder Nachrüstungen (z. B. Schwebeladung).
Die vorgesehene Nutzungsdauer der verschiedenen Sortimente beträgt 25 Jahre, jene der Lastwagen 15 bis 20 Jahre und jene der Anhänger 20 bis 25 Jahre. Ausgenommen hiervon sind kommerzielle Produkte und Komponenten wie Schutzhelme oder Absturzsicherungen mit gesetzlich vorgeschriebener Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren.
Das zu beschaffende Material ist grösstenteils auf dem Markt erhältlich. Es muss mit den armeeeigenen Pumpen, Schläuchen, Wasserwerfern, Atemschutzausrüstungen usw. kompatibel sein. Dazu werden Funktionsmuster (Prototypen) erstellt und getestet. Entsprechende Integrationstests erfolgen schrittweise in den Jahren 2019 bis 2021.
Die Lieferanten werden zum Teil erst nach Kreditfreigabe ausgewählt, da unterschiedliches Material ausgeschrieben und evaluiert werden muss.
Vor einer Serienproduktion wird anhand einer Null-Serie und durch Truppenversuche überprüft, ob die gestellten Anforderungen erfüllt werden. Ist das Material truppentauglich, wird es ab 2024 beschafft und bei der Truppe gestaffelt eingeführt. Die Einführung soll 2027 abgeschlossen sein.
Eine Ausnahme bilden die Trägerfahrzeuge und die Anhänger. Für diese wurden die Lieferanten im Zusammenhang mit anderen Beschaffungen bereits bestimmt und die Verträge ausgehandelt.
Verlängerung der Nutzungsdauer der Schützenpanzer 2000
Bei hybriden Bedrohungen muss die Armee nach wie vor damit rechnen, mit konventionell kämpfenden, regulären gegnerischen Verbänden konfrontiert zu werden. Die Armee muss deshalb auch in Zukunft militärische Bedrohungen abwehren können. Dazu müssen die Bodentruppen in der Lage sein, den beweglichen Kampf zu führen. In den mechanisierten Verbänden wird diese Fähigkeit heute unter anderem mit dem Schützenpanzer 2000 abgedeckt. Er wird im Verbund mit dem Panzer 87 Leopard eingesetzt. Der Schützenpanzer 2000, der weltweit immer noch zu den besten seiner Klasse zählt, ist das Hauptwaffensystem der Panzergrenadiere. Es handelt sich um ein Raupenfahrzeug, das sowohl als Kommando- als auch als Gefechtsfahrzeug zum Einsatz gelangt. Die Armee verfügt über 154 Schützenpanzer für den Truppentransport und 32 Kommandoschützenpanzer für die mobile Führung.
Altersbedingt nimmt der Aufwand für die Instandsetzung der bald zwanzigjährigen Schützenpanzer laufend zu. Einzelne Bauteile können nicht mehr beschafft werden. Die dadurch entstehenden Engpässe senken die Verfügbarkeit der Fahrzeuge derart, dass die Flotte ab etwa 2023 nicht mehr vollumfänglich betrieben werden könnte. Einzelne Fahrzeuge müssten als Ersatzteilspender dienen. Um die Flotte in der heutigen Grösse weiterhin betreiben zu können, muss das VBS ab 2020 die Verlängerung der Nutzungsdauer an die Hand nehmen.
Bei der Verlängerung der Nutzungsdauer geht es darum, Bauteile zu erneuern, die nicht mehr beschafft werden können. Vorgesehen ist dabei der Ersatz folgender Komponenten: Computersysteme und Displays, Fahrzeuginformationssystem, Kamerasystem, Wärmebildkamera, Chassisverstärkung, Stromerzeuger und Klimaanlage.
Weiter geht es um den Ersatzteilvorrat. Dieser ist zurzeit nur bis Anfang der 2020er-Jahre ausgelegt. Die Verlängerung der Nutzungsdauer stellt einerseits sicher, dass die Fahrzeuge bis etwa 2040 verfügbar bleiben. Andererseits stabilisiert sie die Kosten für Wartung, Instandsetzung und Änderungsdienst auf dem Niveau der ersten Nutzungsjahre.
Im Rahmen der geplanten Massnahmen werden die Fahrzeuge weitgehend zerlegt. In diesem Zustand können ohnehin anfallende Wartungen und Instandsetzungen durchgeführt werden.
Die Schützenpanzer 2000 verfügen bereits heute über Ausbildungsanlagen, die es erlauben, auch komplexe Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Fahrten im Strassenverkehr und Übungen ausserhalb von Waffenplätzen lassen sich dadurch auf ein Minimum reduzieren. Weil am Fahrzeug verschiedene Komponenten ersetzt werden, braucht es auch Anpassungen an den Diagnose- und Ausbildungsanlagen.
Die geplanten Massnahmen haben nicht zum Ziel, den Kampfwert des Schützenpanzers zu steigern, sondern dienen dazu, heutige Fähigkeiten zu erhalten. Gleichwohl wird sich der Panzer durch verschiedene technische Verbesserungen künftig im überbauten Gelände besser einsetzen lassen. Beispielsweise ermöglicht das neue Kamerasystem eine Rundumsicht. Auch der Einbau eines neuen Wärmebildgeräts und nachtsichttauglicher Kameras mit höherer Bildqualität verbessern die Einsatzfähigkeit des Systems bei schlechten Sichtverhältnissen. Zusammen mit den Verbesserungen durch neue Restlichtverstärker und Wärmebildgeräten im Rahmen der Armeebotschaft 2019 lässt sich dadurch die Einsatzfähigkeit der Armee zu jeder Tages- und Nachtzeit erhöhen.
Die Nutzungsdauerverlängerung der Schützenpanzer 2000 ist gegenwärtig wirtschaftlicher als neue Radschützenpanzer zu beschaffen. Die bestehenden Schützenpanzer können mit den beantragten Massnahmen bis etwa 2040 weiter genutzt werden. Damit bleibt der Wert der bisher getätigten Investitionen erhalten. Die Panzer frühzeitig ausser Dienst zu stellen, würde keinem haushälterischen Umgang mit den vorhandenen Mitteln entsprechen, zumal die Schützenpanzer 2000 weltweit immer noch zu den besten ihrer Klasse zählen. Zudem wird sich die Technologie der Radschützenpanzer in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Weiter setzt die Armee die Priorität auf die Erneuerung der Mittel für den Schutz des Luftraumes. Sie kann nicht gleichzeitig neue Radschützenpanzer beschaffen.
Beschaffungsumfang (324,8 Mio. Fr.):
- Verlängerung der Nutzungsdauer von 154 Schützenpanzern 2000;
- Verlängerung der Nutzungsdauer von 32 Kommandoschützenpanzern 2000;
- Anpassung von Simulatoren.
Logistik (70,7 Mio. Fr.), Risikozuschlag (12,8 Mio. Fr.) und Teuerung (29,7 Mio. Fr.).
Neben der beantragten Verlängerung der Nutzungsdauer wurden geprüft:
- Ersatz der Schützenpanzer 2000
Mit einem Ersatz der Schützenpanzer 2000 könnte beispielsweise ein leichteres und mobileres Fahrzeug beschafft werden. Dieses würde dem gegenwärtigen Stand der Technik, dem Einsatzumfeld und der Bedrohung besser entsprechen. Allerdings wäre es nicht möglich, mit den vorgesehenen 438 Millionen Franken neue Fahrzeuge in einer auch nur annähernd gleichen Anzahl zu beschaffen. Würde der Schützenpanzer 2000 beispielsweise durch einen Radschützenpanzer mit ähnlichen Fähigkeiten ersetzt, so könnten für denselben Preis höchstens etwa 80 neue Exemplare beschafft werden. Dies entspricht nicht einmal der Hälfte der für die Ausrüstung der mechanisierten Verbände erforderlichen Anzahl. Erhebliche Ausrüstungslücken wären die Folge – oder eine Reduktion von Kampfverbänden. Ein Ersatz durch ein neues System nach nicht einmal 20 Jahren Nutzung ist auch im Lichte der Nachhaltigkeit fragwürdig. Hinzu kommt, dass es sich beim Schützenpanzer 2000 um einen der leistungsfähigsten Schützenpanzer weltweit handelt, der auch in verschiedenen anderen Streitkräften nach wie vor im Einsatz steht.
- Verzicht/Verschiebung Verlängerung der Nutzungsdauer
Bei einem Verzicht oder einer Verschiebung auf die Verlängerung der Nutzungsdauer würde Verfügbarkeit Jahr für Jahr stark reduziert. Ab 2023 müssten Fahrzeuge stillgelegt werden. Fähigkeits- und Ausrüstungslücken wären die Folge. Genau in dieser Zeit bindet die militärisch vorrangige Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraumes die finanziellen Mittel der Armee. Ein neues System könnte frühestens gegen Ende der 2020er-Jahre beschafft werden.
- Reduktion der Verfügbarkeit der Flotte
Bei dieser Möglichkeit würde eine Anzahl der heute vorhandenen Fahrzeuge stillgelegt und als Ersatzteilspender genutzt. Dies hätte den Vorteil, dass die bekannten Komponenten verwendet würden. Könnte die Truppe im Verlauf der Zeit immer weniger Schützenpanzer nutzen, hätte dies allerdings einschneidende Konsequenzen für die Ausbildung und den Einsatz. Das Leistungsvermögen in der Verteidigung würde sinken.
Der jährliche Instandhaltungsaufwand wird sich auf 12 Millionen Franken belaufen. Dies entspricht gegenüber heute einem jährlichen Minderaufwand von 4 Millionen Franken.
Die Schützenpanzer 2000 werden voraussichtlich bis 2040 genutzt.
Die Verlängerung der Nutzungsdauer erfordert Kenntnisse über den Fahrzeugtyp, die nur die Herstellerfirma BAE Systems Hägglunds hat. Deshalb ist vorgesehen, diese Firma als Hauptauftragnehmerin zu berücksichtigen. Basierend auf einem Fahrzeug der heute in der Schweizer Armee vorhandenen Konfiguration hat BAE Systems Hägglunds einen Prototyp hergestellt, in den die neuen Komponenten eingebaut wurden. Bei Versuchen mit diesem Prototyp wurden verschiedene Mängel erkannt. Sind diese behoben, wird der Prototyp fertiggestellt und die Serienreife plangemäss erlangt.
Seit der Schützenpanzer 2000 in der Schweizer Armee in Dienst steht, ist die Firma Ruag mit der industrieseitigen Wartung und Instandsetzung beauftragt. BAE Systems Hägglunds sieht Ruag als wichtigste Lieferantin vor, die die Serie in ihrem Werk in Thun herstellen wird.
Von 2021 bis 2026.
Aktualisierung der PC-21-Flugzeuge
Mit dem Rüstungsprogramm 2006 und 2010 wurden acht Flugzeuge PC-21 der Firma Pilatus beschafft. Das Propellerflugzeug dient dazu, die Jetpilotinnen und -piloten so weit auszubilden, dass diese ohne Jet-Erfahrung direkt auf den F/A-18 oder auf ein zukünftiges Kampfflugzeug umsteigen können. Die Ausbildung auf den PC-21 ist wesentlich kostengünstiger als auf einem Jettrainer und belastet die Umwelt weniger.
Da aber einzelne Bauteile nicht mehr beschafft werden können und andere Betreiber dieser Flugzeuge nicht dieselbe Konfiguration verwenden, braucht es Anpassungen an den Flugzeugen und Simulatoren. Heute sind beim PC-21 der Schweizer Luftwaffe noch Komponenten im Einsatz, die kein anderer Betreiber dieses Flugzeugs mehr verwendet. Die Möglichkeit zur Wartung und Instandhaltung dieser Komponenten ist zeitlich begrenzt. Die Flugzeuge zu warten, wird immer anspruchsvoller und teurer. Es besteht das Risiko, dass weitere Komponenten-Hersteller ihre heutigen Dienstleistungen einstellen, zumal das wirtschaftliche Interesse an der kleinen Flotte eher gering ist.
Das Ausbildungssystem PC-21 wurde in den letzten zehn Jahren laufend weiterentwickelt. Mit den geplanten Massnahmen übernimmt die Schweizer Luftwaffe Systemverbesserungen, die für die australische Luftwaffe entwickelt wurden. Sie kann vom künftigen gemeinsamen Ersatzteilpool profitieren. Die französische Luftwaffe übernimmt für ihre PC-21-Flugzeuge die gleiche Konfiguration.
Im Massnahmenpaket sind zusätzliche, aufgrund der Topografie und der hohen Flugverkehrsdichte spezifisch für die Schweiz erforderliche Anpassungen enthalten. Mit dem Einbau eines Hinderniswarn- und eines Flugverkehrswarnsystems wird die luftfahrttechnische Sicherheit der PC-21-Flugzeuge bedeutend erhöht. Beides sind in einem modernen Trainingssystem unerlässliche Sicherheitssysteme. Sie warnen vor Kollisionen mit dem Gelände und mit anderen Luftfahrzeugen. Ein Grossteil der Entwicklungs- und Zulassungsaufwände auf den einzelnen Systemen der neuen Konfiguration wurde bereits getätigt. Sie müssen nicht nochmals vollumfänglich durchgeführt und verrechnet werden. Durch die Massnahmen wird das Propellerflugzeug an die aktuellen zivilen und militärischen Anforderungen angepasst und bis Ende 2035 lufttüchtig gemacht.
Die beantragte Lösung entspricht der aktuellen Konfiguration von rund drei Vierteln der weltweit betriebenen PC-21-Flugzeuge. Damit kann die Schweizer Luftwaffe bei künftigen Instandhaltungsarbeiten von besseren Bedingungen profitieren. Gleichzeitig werden die aktuellen luftfahrttechnischen Anforderungen erfüllt und die Sicherheit an heutige Standards angepasst.
Beschaffungsumfang (40,3 Mio. Fr.):
- Aktualisierung von 8 PC-21-Flugzeugen;
- Aktualisierung des Simulators zum PC-21.
Logistik (3,2 Mio. Fr.) und Risikozuschlag (1,5 Mio. Fr.).
Es wurden Möglichkeiten mit unterschiedlichen Konfigurationen geprüft. Diese wurden verworfen, weil sie weltweit nur wenige Betreiber verwenden.
Der jährliche Instandhaltungsaufwand beläuft sich auf 5,1 Millionen Franken. Dies entspricht gegenüber heute einem jährlichen Mehraufwand von 0,1 Millionen Franken.
Durch die Massnahmen wird das Propellerflugzeug bis Ende 2035 lufttüchtig gemacht und an die aktuellen zivilen und militärischen Anforderungen angepasst.
Nach der Entwicklungsphase 2017 wurde 2018 aus einem der PC-21-Flugzeuge ein Prototyp gebaut und anschliessend getestet. Basierend auf den Testergebnissen hat Pilatus im Hinblick auf den Flottenumbau Ende Juni 2019 eine letzte Bereinigung des Angebots vorgenommen. Der Umbau der anderen sieben Flugzeuge ist zwischen 2021 und 2024 vorgesehen.